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Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

Der Lehrberuf „MetalltechnikerIn – Hauptmodul Maschinenbautechnik“ gehört zum MODUL-Lehrberuf „MetalltechnikerIn“, der insgesamt 9 Hauptmodule und 4 Spezialmodule hat.

Das Hauptmodul „Zerspanungstechnik“ kann mit einem der folgenden Haupt- und Spezialmodule des MODUL-Lehrberufs „MetalltechnikerIn“ kombiniert werden (Lehrzeitverlängerung auf 4 Jahre):

  • Hauptmodul Maschinenbautechnik
  • Hauptmodul Werkzeugbautechnik
  • Spezialmodul Automatisierungstechnik
  • Spezialmodul Digitale Fertigungstechnik
  • Spezialmodul Konstruktionstechnik
  • Spezialmodul Prozess- und Projektmanagement

Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer usw.) gehört zu den wichtigsten Werkstoffen in den meisten Bereichen der Technik. Hauptanwendungsgebiete sind z.B. der Maschinen- und Anlagenbau, der Fahrzeugbau, der Schiffsbau, der Brückenbau und der Werkzeugbau. Metalle werden auf unterschiedlichste Weise bearbeitet und zu Werkstücken geformt. Die Bearbeitungstechniken werden eingeteilt in spanabhebende Verfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen, Gravieren und nicht spanabhebende Verfahren wie Schmieden, Biegen, Walzen, Ziehen, Prägen, Gießen sowie in verbindende Verfahren wie Schweißen, Löten, Kleben usw. Dementsprechend vielfältig sind auch die Berufsmöglichkeiten in der Metallbe- und -verarbeitung.

Hauptmodul „Zerspanungstechnik“

Zur Zerspanungstechnik gehören alle Verfahren, bei denen die Bearbeitung und Formung von Bauteilen aus Metall oder Kunststoff dadurch erfolgt, dass mit besonders harten Werkzeugen Späne von der Oberfläche der Werkstücke abgehoben werden, z.B. durch Drehen oder Fräsen. Dazu werden computergestützte Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen) und Fertigungsanlagen verwendet.

MetalltechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Zerspanungstechnik“ erstellen die Fertigungsprogramme für diese Maschinen oder Anlagen und übernehmen CAD-Konstruktionen in die Programme. Sie bestimmen die Arbeitsparameter, wählen die erforderlichen Bearbeitungswerkzeuge aus, rüsten die Maschinen bzw. bestücken sie mit Werkzeugen und Werkstoffen und nehmen sie in Betrieb. Während der Bearbeitung steuern und überwachen sie die Maschinen und kontrollieren die Ergebnisse (Qualitätssicherung). Zu ihren Aufgaben gehören auch die Wartung und Instandhaltung sowie die Reparatur der Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen.

Spezialmodul „Automatisierungstechnik“

Zur Automatisierungstechnik zählen messtechnische Einrichtungen, Bauteile und Baugruppen der Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Bauteile und Baugruppen der Pneumatik und Hydraulik für Maschinen und Anlagen. MetalltechnikerInnen mit dieser Zusatzausbildung sind für die Errichtung, Inbetriebnahme und Prüfung sowie für die Instandhaltung, Wartung und Reparatur automatisierungstechnischer Vorrichtungen zuständig, ebenso für die Programmierung und Parametrierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen an Maschinen und Anlagen. Es sind automatisierte Systeme zu errichten, zu konfigurieren, in Betrieb zu nehmen, zu prüfen und in Stand zu halten (Wartung, Reparatur, Verbesserung). Wichtige Ausbildungsinhalte sind weiters das Laden und Speichern von Programmen zur Steuerung von Robotern oder Cobots (Abkürzung von „kollaborativer Roboter“, das ist ein Industrieroboter, der mit den Fachkräften gemeinsam arbeitet) und die Erstellung einfacher Programmen. Die Arbeit mit den Robotern oder Cobots wird durch einfache Positionier-, Hebe- oder Greifarbeiten erlernt und geübt.

Spezialmodul „Digitale Fertigungstechnik“

In der digitalen Fertigungstechnik geht es um die Erstellung und den Einsatz von Programmen zur Steuerung von Robotern oder Cobots (Abkürzung von „kollaborativer Roboter“, das ist ein Industrieroboter, der mit den Fachkräften gemeinsam arbeitet). Im Umfeld der digitalen Fertigung besteht eine spezielle Softwaresystemlandschaft (Programme, Steuerungen usw.), die man gut kennen muss, um daraus entsprechende Software oder andere digitale Anwendungen auswählen und verwenden zu können. Bei der Zusammenstellung bzw. Erstellung solcher Programmabläufe ist es erforderlich, laufend Tests durchzuführen; diese erfolgen in Form von Bearbeitungssimulationen (probehalber Einsatz des Programms) für den gesamten Ablauf eines endgültigen Programms. Ein wichtiger Punkt ist auch die Zusammenarbeit mit den Robotern oder Cobots, die erst erlernt und geübt werden muss, indem Positionier- oder Greifarbeiten mit ihnen durchgeführt werden.

Spezialmodul „Konstruktionstechnik“

Die Konstruktionstechnik umfasst alle Arten des computergestützten Zeichnens und Konstruierens, z.B. mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Computer Aided Manufacturing) sowie die Durchführung einschlägiger Berechnungen und die Erstellung von technischen Unterlagen wie Stücklisten, Dokumentationen, Prüf-, Steuer- und Einstellplänen. MetalltechnikerInnen mit dieser Spezialausbildung konstruieren und zeichnen z.B. Bauteile, Baugruppen, Vorrichtungen, Maschinen, Anlagen und Komponenten.

Spezialmodul „Prozess- und Projektmanagement“

Im Prozess- und Projektmanagement geht es um die Umsetzung betrieblicher Produktionsmanagementsysteme (z.B. Produktionsplanung, Mengenplanung, Termin- und Kapazitätsplanung, Fertigungssteuerung, Betriebsdatenerfassung, Betriebsdatenbewertung). Dabei sollen die Produktionsprozesse und -ergebnisse bewertet und kontinuierlich verbessert werden. Methoden dazu sind das Erfassen, Auswerten und Beurteilen von Prozess- und Qualitätsdaten sowie das fallweise Einleiten von Korrekturmaßnahmen. Voraussetzung ist, dass alle Fertigungs- und Prozessschritte laufend am Computer dokumentiert werden.

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit (z.B. bei Montagearbeiten)
  • Logisch-analytisches Denken: Feststellen von Fehlern bei Reparaturarbeiten
  • Mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Berechnen von Werkstückmaßen und Konstruktionen, Berechnen von Parametern zur Maschinenprogrammierung
  • Physische Ausdauer: Heben schwerer Werkstücke, Belastungen wie Verschmutzung, Maschinenlärm, usw.
  • Psychische Belastbarkeit: teilweise Schichtarbeit (auch Nachtschicht)
  • Räumliche Vorstellungsfähigkeit: Anfertigen von Werkstücken nach Werkstückzeichnungen, Arbeiten nach Montageplänen
  • Reaktionsfähigkeit: Bedienen, Steuern und Überwachen von Maschinen und Anlagen, rasches Eingreifen bei Maschinenstörungen
  • Sehvermögen: Kontrollarbeiten (Werkstücke, Schweißnähte usw.)
  • Selbständigkeit: Über betriebliches Qualitätsmanagement beraten
  • Technisches Verständnis: Wartungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen und Anlagen, Lesen von Werkzeichnungen
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Lösungsmitteln, Schmiermitteln, Kühlflüssigkeiten, Metallspänen usw.

Sinn und Zweck dieses Berufs

MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Zerspanungstechnik sind von zentraler Bedeutung für die präzise Bearbeitung von Metallwerkstoffen. Diese Fachkräfte verwenden Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen, um Werkstücke mit höchster Genauigkeit herzustellen. Ihre Arbeit ist unerlässlich in Branchen wie dem Maschinenbau, der Automobilindustrie und der Luftfahrt, wo präzise gefertigte Metallteile benötigt werden.

MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Zerspanungstechnik sind auch für die Programmierung und Bedienung von CNC-Maschinen (Computerized Numerical Control) verantwortlich. Sie erstellen und optimieren CNC-Programme, um die Effizienz und Qualität der Fertigung zu gewährleisten. Durch ihre Fähigkeiten in der Einrichtung und Überwachung dieser Maschinen sorgen sie dafür, dass die gefertigten Teile den genauen Spezifikationen entsprechen und höchsten Qualitätsstandards genügen.

Kurz gesagt, MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Zerspanungstechnik sind unverzichtbare Fachkräfte, die durch ihre Präzisionsarbeit die Grundlage für hochwertige und zuverlässige Bauteile schaffen. Ihr technisches Know-how und ihre sorgfältige Arbeitsweise tragen wesentlich dazu bei, dass Metallkomponenten in vielen Industriezweigen effizient und exakt gefertigt werden können, was entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Endprodukte ist.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

Das Berufsförderungsinstitut (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und die Schweißtechnische Zentralanstalt in Wien bieten zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Metalltechnik-Berufe an, z.B. Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen, Metallbearbeitungstechniken, Schweißkurse, Oberflächenschutz, neue Werkstoffe, Hydraulik, Pneumatik und Elektropneumatik.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:

  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau – Automatisierungstechnik
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Mechatronik
  • Meisterschule für Kunst und Gestaltung – Ausbildungsschwerpunkt Metallgestaltung
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Automatisierungstechnik
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Maschinen- und Anlagentechnik
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschinenbau – Schulautonomer Ausbildungsschwerpunkt Allgemeiner Maschinenbau
  • Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Maschinenbau
  • Kolleg für Berufstätige für Maschinenbau
  • Kolleg für Berufstätige für Maschinenbau – Schulautonome Vertiefung Fertigungsverfahren
  • Kolleg für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – verschiedene Ausbildungsschwerpunkte
  • Kolleg für Berufstätige für Mechatronik

Aufstiegsmöglichkeiten

Aufstiegsmöglichkeiten für MetalltechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Zerspanungstechnik“ bieten zum Beispiel Positionen wie VorarbeiterIn, ArbeitsvorbereiterIn, SchichtführerIn, WerkmeisterIn, MeisterIn, WerkstättenleiterIn, BetriebsleiterIn, MaschinenprogrammiererIn, NC-Wartungsfachmann/-frau, NC- und CNC-ProgrammiererIn, QualitätskontrolleurIn.

Die Aufstiegschancen hängen von der Betriebsgröße und -struktur (Arbeitsorganisation) ab und sind daher in Industriebetrieben und in großen Gewerbebetrieben günstiger als in Kleinbetrieben. Voraussetzung ist jedenfalls ständige Weiterbildung oder eine berufliche Spezialisierung sowie fallweise auch der Erwerb bestimmter zusätzlicher Qualifikationsnachweise (Werkmeisterschule, Meisterprüfung, Ausbilderprüfung).

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für MetalltechnikerInnen z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe „Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau, Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau, Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)“, „MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik, MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik, MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung, MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)“ und „Oberflächentechnik, Metalldesign (verbundenes Handwerk)“ sowie der freien Gewerbe „Metall pressen“ und „Metall- und Eisengießen“.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

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