Lehrberufe für MINTler
MetalltechnikerIn –
Metallbau- und Blechtechnik
Dauer
3,5 – 4 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.560,– bis € 2.970,–Lehrlingseinkommen ab (Brutto)
Die Lehre für robuste Konstruktionen!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
Der Lehrberuf „MetalltechnikerIn – Hauptmodul Maschinenbautechnik“ gehört zum MODUL-Lehrberuf „MetalltechnikerIn“, der insgesamt 9 Hauptmodule und 4 Spezialmodule hat.
Das Hauptmodul „Metallbau- und Blechtechnik“ kann mit einem der folgenden Haupt- und Spezialmodule des MODUL-Lehrberufs „MetalltechnikerIn“ kombiniert werden (Lehrzeitverlängerung auf 4 Jahre):
- Hauptmodul Schmiedetechnik
- Hauptmodul Schweißtechnik
- Hauptmodul Sicherheitstechnik
- Spezialmodul Konstruktionstechnik
Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer usw.) gehört zu den wichtigsten Werkstoffen in den meisten Bereichen der Technik. Hauptanwendungsgebiete sind z.B. der Maschinen- und Anlagenbau, der Fahrzeugbau, der Schiffsbau, der Brückenbau und der Werkzeugbau. Metalle werden auf unterschiedlichste Weise bearbeitet und zu Werkstücken geformt. Die Bearbeitungstechniken werden eingeteilt in spanabhebende Verfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen, Gravieren und nicht spanabhebende Verfahren wie Schmieden, Biegen, Walzen, Ziehen, Prägen, Gießen sowie in verbindende Verfahren wie Schweißen, Löten, Kleben usw. Dementsprechend vielfältig sind auch die Berufsmöglichkeiten in der Metallbe- und -verarbeitung.
Hauptmodul „Metallbau- und Blechtechnik“
MetalltechnikerInnen für Metallbau- und Blechtechnik stellen aus verschiedenen Arten von Blech, wie etwa Stahlblech oder Alublech, Metallbaukonstruktionen, Metallbauelemente und Metallgehäuse her. Sie fertigen z.B. Blechprofile, Fenster, Türen, Beschläge, Schlösser, Fassadenelemente, Blechbehälter und -gehäuse und andere Blechprodukte, bauen sie zusammen und montieren sie am jeweiligen Bestimmungsort (z.B. Gebäudefassaden, Lüftungsschächte). Weiters stellen sie Schallschutz-, Feuchtigkeitsschutz-, Wärmeschutz- und Brandschutzelemente her und bauen sie ein. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Wartung und Reparatur der Metallbau- und Blechtechnikprodukte sowie Maßnahmen zum Oberflächenschutz und zur Oberflächengestaltung (z.B. Rostschutz, Lackierung).
Spezialmodul „Konstruktionstechnik“
Die Konstruktionstechnik umfasst alle Arten des computergestützten Zeichnens und Konstruierens, z.B. mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Computer Aided Manufacturing) sowie die Durchführung einschlägiger Berechnungen und die Erstellung von technischen Unterlagen wie Stücklisten, Dokumentationen, Prüf-, Steuer- und Einstellplänen. MetalltechnikerInnen mit dieser Spezialausbildung konstruieren und zeichnen z.B. Bauteile, Baugruppen, Vorrichtungen, Maschinen, Anlagen und Komponenten.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Auge-Hand-Koordination: Schweißen, Montagearbeiten
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit (z.B. bei Montagearbeiten)
- Handgeschicklichkeit: händisches Bearbeiten von Metallteilen, Zusammenbauen von Blechbauteilen
- Logisch-analytisches Denken: Feststellen von Fehlern bei Reparaturarbeiten
- Mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Berechnen von Werkstückmaßen und Konstruktionen, Berechnen von Parametern zur Maschinenprogrammierung
- Physische Ausdauer: Montieren von Blechkonstruktionen, Arbeiten mit schweren Werkzeugen und Bauteilen, Belastungen wie Verschmutzung, Maschinenlärm, auch Witterung bei Außenmontagen
- Psychische Belastbarkeit: teilweise Schichtarbeit (auch Nachtschicht)
- Räumliche Vorstellungsfähigkeit: Anfertigen von Blechkonstruktionen nach Werkstückzeichnungen, Arbeiten nach Montageplänen
- Reaktionsfähigkeit: Bedienen, Steuern und Überwachen von Maschinen und Anlagen, rasches Eingreifen bei Maschinenstörungen
- Sehvermögen: Kontrollarbeiten (Werkstücke, Schweißnähte usw.)
- Selbständigkeit: Montagearbeiten
- Technisches Verständnis: Montage- und Reparaturarbeiten an Blechkonstruktionen, Lesen von Werkzeichnungen
- Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Lösungsmitteln, Schmiermitteln, Kühlflüssigkeiten, Metallspänen usw.
Sinn und Zweck dieses Berufs
MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Metallbau- und Blechtechnik sind entscheidend für die Fertigung und Montage von Metallkonstruktionen und Blechbauteilen. Diese Fachkräfte sind Experten in der Verarbeitung von Metallen und Blech, wobei sie präzise und robuste Bauteile herstellen, die in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, von Gebäudestrukturen bis hin zu industriellen Anlagen. Durch ihr technisches Wissen und handwerkliches Geschick sorgen sie dafür, dass die gefertigten Teile den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.
MetalltechnikerInnen im Bereich Metallbau- und Blechtechnik sind auch für die Wartung und Reparatur von Metallkonstruktionen und -systemen verantwortlich. Sie führen regelmäßige Inspektionen durch, erkennen und beheben Schäden oder Verschleiß und sorgen so für die Langlebigkeit und Sicherheit der Strukturen. Ihre Arbeit umfasst auch die Zusammenarbeit mit ArchitektInnen, IngenieurInnen und anderen Fachkräften, um maßgeschneiderte Lösungen für spezifische Bau- und Industrieprojekte zu entwickeln und umzusetzen.
Kurz gesagt, MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Metallbau- und Blechtechnik sind unverzichtbare Fachkräfte, die durch ihre Arbeit die Grundlage für stabile und sichere Konstruktionen schaffen. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass Gebäude, Maschinen und andere Metallstrukturen zuverlässig funktionieren und den vielfältigen Anforderungen in Bau und Industrie gerecht werden.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Das Berufsförderungsinstitut (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und die Schweißtechnische Zentralanstalt in Wien bieten zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Metalltechnik-Berufe an, z.B. Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen, Metallbearbeitungstechniken, Schweißkurse, Oberflächenschutz, neue Werkstoffe, Kraftfahrzeugtechnik und Kraftfahrzeugelektronik, Hydraulik, Pneumatik und Elektropneumatik.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:
- Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau
- Meisterschule für Kunst und Gestaltung – Ausbildungszweig Metallgestaltung
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Automatisierungstechnik
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschinenbau – Schulautonomer Ausbildungsschwerpunkt Allgemeiner Maschinenbau
- Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Maschinenbau
- Kolleg für Berufstätige für Maschinenbau – Schulautonome Vertiefung Fertigungsverfahren
- Kolleg für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Maschinen- und Anlagentechnik
Aufstiegsmöglichkeiten
Aufstiegsmöglichkeiten für MetalltechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Metallbau- und Blechtechnik“ bieten zum Beispiel Positionen wie VorarbeiterIn, ArbeitsvorbereiterIn, SchichtführerIn, PartieführerIn, WerkmeisterIn, MontageleiterIn, WerkstättenleiterIn, BetriebsleiterIn, MaschinenprogrammiererIn, CNC-ProgrammiererIn oder QualitätskontrolleurIn.
Die Aufstiegschancen hängen von der Betriebsgröße und -struktur (Arbeitsorganisation) ab und sind daher in Industriebetrieben und in großen Gewerbebetrieben günstiger als in Kleinbetrieben. Voraussetzung ist jedenfalls ständige Weiterbildung oder eine berufliche Spezialisierung sowie fallweise auch der Erwerb bestimmter zusätzlicher Qualifikationsnachweise (Werkmeisterschule, Meisterprüfung, Ausbilderprüfung).
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für MetalltechnikerInnen z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe „Karosseriebau- und KarosserielackiertechnikerIn, Kraftfahrzeugtechnik (verbundenes Handwerk)“, „Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau, Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau, Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)“, „MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik, MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik, MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung, MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)“ und „Oberflächentechnik, Metalldesign (verbundenes Handwerk)“ sowie der freien Gewerbe „Metall pressen“ und „Metall- und Eisengießen“.
Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.