Lehrberufe für MINTler
MetalltechnikerIn –
Maschinenbautechnik
Dauer
3,5 – 4 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.560,– bis € 2.670,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Eine Lehre für kraftvolle Maschinen!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenWas kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
Der Lehrberuf „MetalltechnikerIn – Hauptmodul Maschinenbautechnik“ gehört zum MODUL-Lehrberuf „MetalltechnikerIn“, der insgesamt 9 Hauptmodule und 4 Spezialmodule hat.
Das Hauptmodul „Maschinenbautechnik“ kann mit einem der folgenden Haupt- und Spezialmodule des MODUL-Lehrberufs „MetalltechnikerIn“ kombiniert werden (Lehrzeitverlängerung auf 4 Jahre):
- Hauptmodul Zerspanungstechnik
- Spezialmodul Automatisierungstechnik
- Spezialmodul Digitale Fertigungstechnik
- Spezialmodul Konstruktionstechnik
- Spezialmodul Prozess- und Projektmanagement
Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer usw.) gehört zu den wichtigsten Werkstoffen in den meisten Bereichen der Technik. Hauptanwendungsgebiete sind z.B. der Maschinen- und Anlagenbau, der Fahrzeugbau, der Schiffsbau, der Brückenbau und der Werkzeugbau. Metalle werden auf unterschiedlichste Weise bearbeitet und zu Werkstücken geformt. Die Bearbeitungstechniken werden eingeteilt in spanabhebende Verfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen, Gravieren und nicht spanabhebende Verfahren wie Schmieden, Biegen, Walzen, Ziehen, Prägen, Gießen sowie in verbindende Verfahren wie Schweißen, Löten, Kleben usw. Dementsprechend vielfältig sind auch die Berufsmöglichkeiten in der Metallbe- und -verarbeitung.
Hauptmodul „Maschinenbautechnik“
MetalltechnikerInnen für Maschinenbautechnik fertigen Werkstücke und Bauteile für Maschinen und Produktionsanlagen mit computergesteuerten Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen), die sie auch programmieren. Sie bauen die Teile zusammen, montieren die Maschinen und Anlagen am Verwendungsort (Werkshalle, Maschinenhalle) und wirken bei der Inbetriebnahme mit. Dabei führen sie Probeläufe zur Funktionskontrolle und zur exakten Einstellung durch. Weiters führen sie die regelmäßige Wartung und die Instandhaltung der Maschinen und Anlagen sowie Reparaturarbeiten durch.
Spezialmodul „Automatisierungstechnik“
Zur Automatisierungstechnik zählen messtechnische Einrichtungen, Bauteile und Baugruppen der Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Bauteile und Baugruppen der Pneumatik und Hydraulik für Maschinen und Anlagen. MetalltechnikerInnen mit dieser Zusatzausbildung sind für die Errichtung, Inbetriebnahme und Prüfung sowie für die Instandhaltung, Wartung und Reparatur automatisierungstechnischer Vorrichtungen zuständig, ebenso für die Programmierung und Parametrierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen an Maschinen und Anlagen. Es sind automatisierte Systeme zu errichten, zu konfigurieren, in Betrieb zu nehmen, zu prüfen und in Stand zu halten (Wartung, Reparatur, Verbesserung). Wichtige Ausbildungsinhalte sind weiters das Laden und Speichern von Programmen zur Steuerung von Robotern oder Cobots (Abkürzung von „kollaborativer Roboter“, das ist ein Industrieroboter, der mit den Fachkräften gemeinsam arbeitet) und die Erstellung einfacher Programmen. Die Arbeit mit den Robotern oder Cobots wird durch einfache Positionier-, Hebe- oder Greifarbeiten erlernt und geübt.
Spezialmodul „Digitale Fertigungstechnik“
In der digitalen Fertigungstechnik geht es um die Erstellung und den Einsatz von Programmen zur Steuerung von Robotern oder Cobots (Abkürzung von „kollaborativer Roboter“, das ist ein Industrieroboter, der mit den Fachkräften gemeinsam arbeitet). Im Umfeld der digitalen Fertigung besteht eine spezielle Softwaresystemlandschaft (Programme, Steuerungen usw.), die man gut kennen muss, um daraus entsprechende Software oder andere digitale Anwendungen auswählen und verwenden zu können. Bei der Zusammenstellung bzw. Erstellung solcher Programmabläufe ist es erforderlich, laufend Tests durchzuführen; diese erfolgen in Form von Bearbeitungssimulationen (probehalber Einsatz des Programms) für den gesamten Ablauf eines endgültigen Programms. Ein wichtiger Punkt ist auch die Zusammenarbeit mit den Robotern oder Cobots, die erst erlernt und geübt werden muss, indem Positionier- oder Greifarbeiten mit ihnen durchgeführt werden.
Spezialmodul „Konstruktionstechnik“
Die Konstruktionstechnik umfasst alle Arten des computergestützten Zeichnens und Konstruierens, z.B. mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Computer Aided Manufacturing) sowie die Durchführung einschlägiger Berechnungen und die Erstellung von technischen Unterlagen wie Stücklisten, Dokumentationen, Prüf-, Steuer- und Einstellplänen. MetalltechnikerInnen mit dieser Spezialausbildung konstruieren und zeichnen z.B. Bauteile, Baugruppen, Vorrichtungen, Maschinen, Anlagen und Komponenten.
Spezialmodul „Prozess- und Projektmanagement“
Im Prozess- und Projektmanagement geht es um die Umsetzung betrieblicher Produktionsmanagementsysteme (z.B. Produktionsplanung, Mengenplanung, Termin- und Kapazitätsplanung, Fertigungssteuerung, Betriebsdatenerfassung, Betriebsdatenbewertung). Dabei sollen die Produktionsprozesse und -ergebnisse bewertet und kontinuierlich verbessert werden. Methoden dazu sind das Erfassen, Auswerten und Beurteilen von Prozess- und Qualitätsdaten sowie das fallweise Einleiten von Korrekturmaßnahmen. Voraussetzung ist, dass alle Fertigungs- und Prozessschritte laufend am Computer dokumentiert werden.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Auge-Hand-Koordination: Schweißen, Montagearbeiten
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit (z.B. bei Montagearbeiten)
- Handgeschicklichkeit: händisches Bearbeiten von Metallteilen, Zusammenbauen von Maschinen und Anlagen, Installieren und Anschließen von Leitungen
- Logisch-analytisches Denken: Feststellen von Fehlern bei Reparaturarbeiten
- Mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Berechnen von Werkstückmaßen und Konstruktionen, Berechnen von Parametern zur Maschinenprogrammierung
- Physische Ausdauer: Montieren großer Anlagen, Arbeiten mit schweren Werkzeugen und Maschinenteilen, Belastungen wie Verschmutzung, Maschinenlärm, auch Witterung bei Außenmontagen
- Psychische Belastbarkeit: teilweise Schichtarbeit (auch Nachtschicht)
- Räumliche Vorstellungsfähigkeit: Anfertigen von Maschinen- und Anlagenteilen nach Werkstückzeichnungen, Arbeiten nach Montageplänen
- Reaktionsfähigkeit: Bedienen, Steuern und Überwachen von Maschinen und Anlagen, rasches Eingreifen bei Störungen
- Sehvermögen: Kontrollarbeiten (Werkstücke, Schweißnähte usw.)
- Selbständigkeit: Montagearbeiten
- Technisches Verständnis: Montage- und Reparaturarbeiten an Maschinen und Anlagen, Lesen von Werkzeichnungen
- Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Lösungsmitteln, Schmiermitteln, Kühlflüssigkeiten, Metallspänen usw.
Sinn und Zweck dieses Berufs
MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik sind essenziell für die Herstellung und Instandhaltung mechanischer Systeme und Maschinen. Diese Fachkräfte sind Experten in der Metallverarbeitung und fertigen präzise Bauteile und Komponenten für verschiedene industrielle Anwendungen. Mit ihrem handwerklichen Geschick und technischen Know-how tragen sie dazu bei, dass Maschinen effizient und zuverlässig arbeiten.
MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik spielen auch eine wichtige Rolle bei der Wartung und Reparatur von Maschinen. Sie führen regelmäßige Inspektionen durch, diagnostizieren technische Probleme und beheben Störungen, um die Betriebsbereitschaft der Maschinen sicherzustellen. Durch ihre Fachkenntnisse und ihr Engagement tragen sie dazu bei, Ausfallzeiten zu minimieren und die Produktivität in industriellen Betrieben zu maximieren.
Kurz gesagt, MetalltechnikerInnen mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik sind unverzichtbare Fachkräfte in der Industrie. Ihre Arbeit ist von grundlegender Bedeutung für die Herstellung und den reibungslosen Betrieb von Maschinen, die in verschiedenen Branchen eingesetzt werden. Durch ihr handwerkliches Können und ihre technische Kompetenz leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Effizienz und Leistungsfähigkeit industrieller Prozesse.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Das Berufsförderungsinstitut (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und die Schweißtechnische Zentralanstalt in Wien bieten zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Metalltechnik-Berufe an, z.B. Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen, Metallbearbeitungstechniken, Schweißkurse, Oberflächenschutz, neue Werkstoffe, Kraftfahrzeugtechnik und Kraftfahrzeugelektronik, Hydraulik, Pneumatik und Elektropneumatik.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:
- Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau
- Meisterschule für Kunst und Gestaltung – Ausbildungszweig Metallgestaltung
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Maschinen- und Anlagentechnik
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschinenbau – Schulautonomer Ausbildungsschwerpunkt Allgemeiner Maschinenbau
- Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Maschinenbau
- Kolleg für Berufstätige für Maschinenbau – verschiedene schulautonome Vertiefungen
- Kolleg für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Maschinen- und Anlagentechnik
Aufstiegsmöglichkeiten
Aufstiegsmöglichkeiten für MetalltechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Maschinenbautechnik“ sind zum Beispiel Positionen wie VorarbeiterIn, ArbeitsvorbereiterIn, SchichtführerIn, PartieführerIn, WerkmeisterIn, MontageleiterIn, WerkstättenleiterIn, KonstruktionsleiterIn, TechnischeR LeiterIn, BetriebsleiterIn, MaschinenprogrammiererIn, CNC-ProgrammiererIn oder QualitätskontrolleurIn.
Die Aufstiegschancen hängen von der Betriebsgröße und -struktur (Arbeitsorganisation) ab und sind daher in Industriebetrieben und in großen Gewerbebetrieben günstiger als in Kleinbetrieben. Voraussetzung ist jedenfalls eine ständige Weiterbildung oder berufliche Spezialisierung sowie fallweise auch der Erwerb bestimmter zusätzlicher Qualifikationsnachweise (Werkmeisterschule, Meisterprüfung, Ausbilderprüfung).
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für MetalltechnikerInnen z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe „Karosseriebau- und KarosserielackiertechnikerIn, Kraftfahrzeugtechnik (verbundenes Handwerk)“, „Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau, Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau, Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)“, „MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik, MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik, MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung, MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)“ und „Oberflächentechnik, Metalldesign (verbundenes Handwerk)“ sowie der freien Gewerbe „Metall pressen“ und „Metall- und Eisengießen“.
Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.