Lehrberufe für MINTler
ElektronikerIn –
Angewandte Elektronik
Dauer
3,5 – 4 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.560,– bis € 2.640,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Eine Lehre mit Spannung!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
Der Lehrberuf „ElektronikerIn – Hauptmodul Angewandte Elektronik“ gehört zum Modul-Lehrberuf „ElektronikerIn“, der insgesamt 4 Hauptmodule und 2 Spezialmodule hat.
Hautmodule:
- Angewandte Elektronik
- Mikrotechnik
- Kommunikationselektronik
- Informations- und Telekommunikationstechnik
Spezialmodule:
- Netzwerktechnik
- Eisenbahntelekommunikationstechnik
Kombinationsmöglichkeiten:
- Angewandte Elektronik + Hauptmodul Mikrotechnik
- Angewandte Elektronik + Hauptmodul Kommunikationselektronik
- Angewandte Elektronik + Hauptmodul Informations- und Telekommunikationstechnik
- Angewandte Elektronik + Spezialmodul Netzwerktechnik
- Angewandte Elektronik + Spezialmodul Eisenbahntelekommunikationstechnik
Tätigkeitsmerkmale
Die Elektronik befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung elektronischer Bauteile und Schaltkreise, die heute als Steuerelemente in den meisten Bereichen der Technik nicht mehr wegzudenken sind. Der Beruf ist sehr vielseitig und stellt hohe Anforderungen. Wichtige Anwendungsgebiete sind z.B. die Maschinen- und Anlagensteuerung, die Computertechnik, die Kommunikationstechnik, die Gebäudetechnik, die Fahrzeugtechnik und die Medizintechnik. ElektronikerInnen stellen unter anderem elektronische Bauelemente, Schaltungen sowie Leiterplatten her und bauen sie in Geräte, Maschinen und Fahrzeuge ein. Sie sorgen für die Wartung und Reparatur der elektronischen Teile und Schaltungen und wirken an der Entwicklung neuer Anwendungen mit.
Einige Kenntnisse, die ElektronikerInnen benötigen, sind: elektrische Messtechnik (Messung elektrischer Größen mit Messgeräten und Sensoren), Analog- und Digitaltechnik, Gebäudetechnik, Erdungs- und Überspannungsschutzanlagen, Anfertigung von technischen Zeichnungen und Schaltplänen, Herstellung und Design von Leiterplatten, elektronische Schaltungen und Baugruppen, Herstellung von Verbindungen (Klemm-, Steck-, Schraubverbindungen, Kerbverbindungen, Weichlöten), Verlegen und Anschließen von Leitungen und Kabeln, Instandhaltung und Wartung elektronischer und elektromechanischer Bauteile, Mikrocomputersysteme, Betriebssysteme und Bedieneroberflächen, Netze/Netzwerke und Verbindungstechniken, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und elektrostatische Entladung (ESD).
Hauptmodul „Angewandte Elektronik“
ElektronikerInnen mit dem Hauptmodul „Angewandte Elektronik“ sind für die elektrischen, elektronischen und elektropneumatischen Steuerungen der Maschinen und Anlagen (z.B. Automatisierungstechnik, Mess- und Regeltechnik) sowie für die elektrischen/elektromechanischen und mechanischen Geräte und Betriebsmittel eines Betriebes zuständig. Sie montieren die Steuerungen, nehmen sie in Betrieb und überprüfen ihre Funktionen. Weiters sorgen sie laufend für die Instandhaltung und Wartung der Steuerungen. Zu ihren Aufgaben gehört auch der Zusammenbau, die Montage und Prüfung sowie die Instandhaltung, Wartung und Reparatur der elektrischen/elektromechanischen Geräte und Betriebsmittel.
Berufsprofil für das Hauptmodul „Angewandte Elektronik“ gemäß Ausbildungsordnung:
- Errichten, Inbetriebnehmen und Prüfen von elektrischen, elektronischen und elektropneumatischen Steuerungen
- Systematisches Aufsuchen, Eingrenzen und Beseitigen von Fehlern, Mängeln und Störungen an elektrischen, elektronischen und elektropneumatischen Steuerungen
- Instandhalten und Warten von elektrischen, elektronischen und elektropneumatischen Steuerungen
- Zusammenbauen, Montieren, Inbetriebnehmen und Prüfen von elektrischen, elektromechanischen und mechanischen Geräten und Betriebsmitteln
- Systematisches Aufsuchen, Eingrenzen und Beseitigen von Fehlern, Mängeln und Störungen an elektrischen, elektromechanischen und mechanischen Geräten und Betriebsmitteln
- Instandhalten und Warten von elektrischen, elektromechanischen und mechanischen Geräten und Betriebsmitteln
- Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Auge-Hand-Koordination: Lötarbeiten, Einsetzen von Bauteilen
- Fingerfertigkeit: Befestigen kleiner Bauteile auf Leiterplatten
- Generelle Lernfähigkeit: Aneignen von Kenntnissen über neue Technologien im Elektro- und Elektronikbereich
- Handgeschicklichkeit: Umrüsten und Warten der Produktionsmaschinen für elektronische Produkte, Warten und Reparieren elektronischer Bauteile und Geräte (z.B. Austauschen von Bauteilen)
- Logisch-analytisches Denken: Fehlersuche und Reparaturarbeiten
- Merkfähigkeit: Merken der technischen Daten zahlreicher Gerätemarken
- Sehvermögen: Überwachen des Produktionsablaufes, Qualitätskontrolle, Arbeiten mit sehr kleinen elektronischen Bauteilen
- Technisches Verständnis: Umrüsten und Warten der Produktionsmaschinen, Eingeben der Prozessparameter, Optimieren des Produktionsprozesses, Wartungs- und Reparaturarbeiten an elektronischen Bauteilen und Geräten, Lesen der Schaltpläne
Sinn und Zweck dieses Berufs
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Im Lehrberuf ElektronikerIn ist ständige Weiterbildung erforderlich, vor allem in den Bereichen Schwachstromelektrik, Mikroelektronik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Computerprogrammierung und (technisches) Englisch. Möglichkeiten dazu bieten Fachkurse des Berufsförderungsinstitutes (BFI) und des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI) sowie innerbetriebliche Weiterbildungskurse.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Elektronik – Schulautonomer Ausbildungsschwerpunkt Technische Informatik
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Elektronik – Schulautonomer Ausbildungsschwerpunkt Telekommunikation
- Kolleg für Berufstätige für Elektronik und Technische Informatik
Aufstiegsmöglichkeiten
ElektronikerInnen können zu VorarbeiterInnen, WerkmeisterInnen, AbteilungsleiterInnen, WerkstättenleiterInnen, MontageleiterInnen, AusbildungsleiterInnen, QualitätskontrollorInnen oder MontageinspektorInnen aufsteigen. Die Aufstiegschancen sind bei entsprechender Weiterbildung gut, vor allem in Industriebetrieben.
Selbstständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für ElektronikerInnen im Rahmen der reglementierten Gewerbe „Kommunikationselektronik“ und „MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)“ sowie des Rechtskraftgewerbes „Elektrotechnik“.
Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde, wie z.B. dem Magistrat oder der Bezirksverwaltungsbehörde.