Lehrberufe für lifestyle Gestalter
FußpflegerIn
Dauer
3 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 1.750,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Die Lehre für das Wohl der Füße!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
FußpflegerInnen pflegen und behandeln die Füße und Beine sowie die Hände und Arme ihrer KundInnen. Sie schneiden, feilen und fräsen die Zehennägel und die Fingernägel, behandeln eingewachsene Nägel und befestigen nötigenfalls Nagelkorrektur-Spangen (das sind Metall- oder Kunststoff-Spangen, welche die Nagelränder über den Nagelfalz heben und dadurch das weitere Einwachsen der Nägel in das Nagelbett verhindern). Deformierte und abgebrochene Nägel werden durch eine Nagelprothese ersetzt (künstlicher Nagel, der aus einer speziellen Acryl-Masse geformt wird). Ein entsprechender Aufgabenbereich ist auch das Lackieren der Nägel mit Nagellack oder Shellac (UV-Nagellack). Weiters verabreichen FußpflegerInnen Hand- und Fußbäder und führen physikalische Fußpflegebehandlungen (Behandlungen mit Wasser, Wärme, Kälte, Licht und Strom) sowie fußpflegerische Massagen durch. Sie entfernen Schwielen (verdickte und verhärtete Hautstellen), „Hühneraugen“ (Schwielen, die tief unter die Haut reichen) und verhornte Hautstellen, wobei sie Bimsstein (poröses Vulkangestein) und Werkzeuge wie Skalpelle (Operationsmesser) oder Fräsen verwenden. Druckstellen und Wunden versorgen sie nach kosmetischen und fußpflegerischen Maßnahmen mit passenden Druckentlastungsmaterialien und -produkten und legen zur Erstversorgung je nach Bedarf unterschiedliche Verbände an. Zur weiteren Wundversorgung verweisen sie die KundInnen an Ärzte/Ärztinnen, Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal oder an andere medizinisch ausgebildete Gesundheitsdienste-Anbieter. Bei der Maniküre (Handpflege) pflegen die FußpflegerInnen Hände und Nägel; sie führen Hand- und Armbehandlungen (z.B. Handmasken, Paraffinpackungen) durch und massieren die Hände. Die Nägel lackieren sie und gestaltet sie nach Kundenwunsch mit aktuellen Methoden.
Ein wichtiger Aufgabenbereich der FußpflegerInnen ist schließlich die Beratung der KundInnen und der Verkauf. Sie erfragen die Bedürfnisse und Wünsche der KundInnen und informieren über die angebotenen Dienstleistungen und Produkte (Fuß- und Handpflegemittel). Sie gehen auf die speziellen Wünsche und Probleme der KundInnen ein, erklären vorbeugende Maßnahmen zur kosmetischen Gesunderhaltung der Füße, Beine und Hände und schlagen Verhaltensmaßnahmen zur Erhaltung des Fußpflegeergebnisses vor. FußpflegerInnen übernehmen auch Aufgaben in der Kundenverwaltung (Erfassen der Daten der KundInnen, Ausmachen von Behandlungsterminen); sie wickeln die Zahlungsvorgänge ab, ermitteln den Tagesumsatz und führen den Kassa-Abschluss durch. Bei allen Arbeiten müssen die FußpflegerInnen genau auf die Einhaltung der Gesundheits- und Hygienebestimmungen achten und für das persönliche Wohlbefinden der KundInnen sorgen.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Handgeschicklichkeit: Schneiden/Feilen und Lackieren der Zehen- und Fingernägel; Entfernen von Hornhautbildungen; Fußmassage;
- Fingerfertigkeit: Ausschneiden von Hühneraugen mit dem Skalpell; Lackieren der Zehen- und Fingernägel; Fußmassage; Bedienen der Kassen- und Computertastatur (Eingeben der Rechnungsdaten, Führen der KundInnen-Datei);
- Tastsinn: Fußmassage;
- Auge-Hand-Koordination: Nagelpflege (Schneiden, Feilen, Lackieren); Entfernen von Hornhautbildungen;
- Sehvermögen: Beurteilen des Zustandes des Fußes, der Haut und der Nägel; Erkennen von Fußdeformationen;
- Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Badezusätzen, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Salben und Cremes usw.;
- Organisationstalent: Planen und Organisieren der Behandlungstermine;
- Kontaktfähigkeit: Betreuen und Beraten der KundInnen;
- Sprachfertigkeit mündlich: Beraten und Informieren der KundInnen.
Sinn und Zweck dieses Berufs
FußpflegerInnen sind von großer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Diese Fachkräfte bieten individuelle Beratung und Behandlung für die Pflege der Füße, um Beschwerden zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Sie bringen ihr Fachwissen über Fußpflege und -gesundheit ein, um spezifische Probleme wie Hühneraugen, eingewachsene Nägel oder Hautirritationen professionell zu behandeln.
Zusätzlich beraten FußpflegerInnen ihre Klienten bei der Auswahl von geeigneten Pflegeprodukten und geben Tipps zur Vorbeugung von Fußproblemen. Sie kümmern sich auch um die fachgerechte Pflege der Nägel und Haut an den Füßen, um deren Gesundheit und Schönheit zu erhalten. Durch ihre sachkundige Betreuung und ihre einfühlsame Art schaffen sie eine angenehme Atmosphäre, in der sich ihre Klienten entspannen und verwöhnen lassen können.
Kurz gesagt, FußpflegerInnen sind die Experten, die dazu beitragen, dass Menschen gesunde und schöne Füße haben. Ihre Arbeit trägt dazu bei, Beschwerden zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Durch ihre professionelle Behandlung und ihre einfühlsame Betreuung schaffen sie eine angenehme Erfahrung, die ihren Kunden Entspannung und Erleichterung bietet.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeit für FußpflegerInnen sind z.B. Kurse über Fußreflexzonenmassage, die von verschiedenen Weiterbildungseinrichtungen angeboten werden, z.B. vom Berufsförderungsinstitut (BFI) und vom Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI).
Aufstiegsmöglichkeiten
FußpflegerInnen können zu FilialleiterInnen oder GeschäftsführerInnen der Fußpflegebetriebe aufsteigen.
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für FußpflegerInnen im reglementierten Gewerbe „Fußpflege“ (Befähigungsnachweis erforderlich).
Weiters können FußpflegerInnen das freie Gewerbe „Modellieren von Fingernägeln (Nagelstudio)“ ausüben. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.