Direkt zum Inhalt wechseln

Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

BekleidungsgestalterInnen stellen alle Arten von textilen Bekleidungsgegenständen nach Maß oder in Serie (Konfektion) her und führen Änderungs- und Reparaturarbeiten daran durch. Sie verwenden dabei verschiedene Materialien wie z.B. Baumwollstoffe, Leinen, Wollstoffe, Seidenstoffe, Filz, Leder oder Pelze. Die wichtigsten Tätigkeiten sind die Beratung der KundInnen über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe, das Erstellen von Skizzen und Schnittmustern, das Maßnehmen an den KundInnen, das Auswählen der Materialien, das Zuschneiden der Stoffe, das Nähen der Kleidungsstücke und das abschließende Bügeln oder Dämpfen zur Formgebung. Wichtige Aufgaben sind auch das Ändern, Reparieren, Ausbessern oder Modernisieren der Kleidungsstücke. Meist sind BekleidungsgestalterInnen auf einen bestimmten Bereich spezialisiert: Damenbekleidung, Herrenbekleidung, Wäschewaren, Damen- und Herrenhüte, Pelzbekleidung.

Hauptmodul Herrenbekleidung

Die wichtigsten Erzeugnisse der BekleidungsgestalterInnen für Herrenbekleidung sind Alltagskleidung (Hosen, Mäntel, Anzüge, Sakkos u.a.), Kleidung für festliche Anlässe (Frack, Smoking, Dinner Jackets), Berufskleidung, Uniformen (Bahn, Post, Militär), Sport- und Jagdbekleidung, Westen und Trachten.

Berufsprofil des Grundmoduls „Bekleidungsgestaltung“ + Hauptmodul „Herrenbekleidung“ gemäß Ausbildungsordnung:

  1. Auftragsbezogenes Auswählen von Materialien,
  2. Maßnehmen am Kunden, Erstellen von Skizzen und Schnittmustern,
  3. Zuschneiden von unterschiedlichen Materialien und Nähen des Kleidungsstückes,
  4. Formgeben der Kleidungsstücke wie z.B. durch Bügeln und Dämpfen,
  5. Ändern, Reparieren, Ausbessern sowie Modernisieren von Herrenbekleidung,
  6. Herstellen von Herrenbekleidung wie von Sakkos, Anzügen, Gesellschaftskleidung sowie von Jacken und Mänteln,
  7. Beraten von Kunden über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe.

Berufsprofil der SPEZIALMODULE

 Bekleidungsdesign:

  1. Planen, Entwerfen und Gestalten von Modellen und Kollektionen,
  2. Auswählen und Zusammenstellen von Stoffen und Zubehör,
  3. Durchführen von Berechnungen im Zusammenhang mit der Gestaltung von Modellen oder Kollektionen wie z.B. Materialeinsatz, Arbeitsaufwand,
  4. Erstellen von Mustermodellen,
  5. Durchführen von Anproben und Korrigieren von Modellen.

 Bekleidungstechnik:

  1. Mitarbeit beim betrieblichen Produktionsmanagement,
  2. Erstellen von Prozessaufzeichnungen über die betriebliche Bekleidungsfertigung,
  3. Anwenden von Methoden zur Prozessbewertung und -verbesserung sowie zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung in der Bekleidungsfertigung,
  4. Erfassen, Auswerten und Beurteilen von Betriebsdaten sowie Einleiten von Korrekturmaßnahmen im Anlassfall,
  5. Umsetzen des betrieblichen Qualitätsmanagementsystems.

 Theaterbekleidung:

  1. Erstellen von Kostümskizzen mit Details wie Verschlüsse, Verzierungen, Accessoires,
  2. Auswählen des Materials in Zusammenarbeit mit dem Kostümbildner,
  3. Herstellen bzw. Umarbeiten von Kostümen bzw. Kopfbedeckungen und Accessoires,
  4. Instandhalten, Ausbessern und Reinigen von Kostümen bzw. Kopfbedeckungen und Accessoires,
  5. Betreuen der Darsteller in Kostümfragen.

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • Handgeschicklichkeit: Zuschneiden, Nähen mit Hand und Maschine, Bügeln, händisches Formen;
  • Fingerfertigkeit: Einfädeln von Fäden, händisches Nähen;
  • Tastsinn: Prüfen und Auswählen der Materialien wie z.B. textile Stoffe, Leder oder Felle;
  • Auge-Hand-Koordination: Zuschneiden, Einfädeln, Nähen mit Hand und Maschine, Bügeln;
  • Sehvermögen: Entwurf- und Schnittzeichnen, Zuschneiden, Prüfen und Auswählen der Materialien, Formgebung, Endkontrolle;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Verarbeiten von Kunststoffen, imprägnierten Geweben, Leder und Fellen, Arbeiten mit Reinigungsmitteln und Appreturmitteln zum Veredeln von Stoffen;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Anfertigen von Skizzen/Entwürfen und Schnitten, Arbeiten nach Schnittzeichnungen;
  • Kontaktfähigkeit: KundInnenberatung, Verkauf;
  • gestalterische Fähigkeit: Anfertigen von Entwürfen und Modellen, Auswählen von Stoffen und passendem Zubehör;
  • psychische Belastbarkeit: Akkordarbeit bei der Konfektionsfertigung, vor allem in Industriebetrieben.

Sinn und Zweck dieses Berufs

Kleider machen Leute! Genau deshalb ist der Beruf der Bekleidungsgestaltung so wichtig. Viele Menschen drücken ihre Persönlichkeit durch ihre Kleidung aus, und es ist entscheidend, dass sie sich in ihren Outfits nicht nur wohl, sondern auch gut repräsentiert fühlen. Zudem gewinnt die Reparatur von Kleidung in Zeiten der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung, um den ökologischen Fußabdruck der Modeindustrie zu reduzieren.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

Weiterbildungskurse für BekleidungsgestalterInnen werden von WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut), BFI (Berufsförderungsinstitut) und den Landesinnungen für Mode und Bekleidungstechnik angeboten. Die wichtigsten Weiterbildungsthemen sind Modezeichnen, Schnittzeichnen, Schnittkonstruktion und Kurse zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung.

In diesem Beruf ist es auch wichtig, immer über neue internationale Entwicklungen auf dem Modesektor am Laufenden zu sein; dies kann durch den Besuch von Textilmessen und Modeschauen sowie durch das regelmäßige Studium von Fachzeitschriften erreicht werden.

Aufstiegsmöglichkeiten

BekleidungsgestalterInnen können zu MeisterInnen, SchnittmacherInnen, ZuschneiderInnen, WerkstättenleiterInnen und ModellschneiderInnen aufsteigen.

Speziell in Industriebetrieben bieten sich folgende Aufstiegspositionen: BandleiterIn, ArbeitsvorbereiterIn, KontrollorIn, AbteilungsleiterIn.

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für BekleidungsgestalterInnen im reglementierten Gewerbe „DamenkleidermacherIn, HerrenkleidermacherIn, Wäschewarenerzeugung“ (verbundenes Handwerk, Befähigungsnachweis erforderlich).

Auch in freien Gewerben bestehen für BekleidungsgestalterInnen im Hauptmodul „Damenbekleidung“ Möglichkeiten zur selbstständigen Berufsausübung, z.B.:

  • Änderungsschneiderei
  • Herstellung von zeichnerischen Entwürfen für Bekleidungsstücke nach rein optischen und geschmacklichen Gesichtspunkten (Modedesign)

Ausbildungsbetriebe im Lavanttal

Die Power der Lehre

Mehr success stories
Entdecke die coolen Lehrberufe und finde deinen Traumberuf! Entdecke die coolen Lehrberufe und finde deinen Traumberuf!
Lehrbetrieb Finden