Lehrberufe für Food-Lover
BacktechnologIn
Dauer
3 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 1.650,– bis 2.320,–Lehrlingseinkommen ab (Brutto)
Überzeugender Geschmack währt am längsten!

Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
Wie die BäckerInnen stellen auch die BacktechnologInnen alle Arten von Backwaren her, vor allem Brot, Gebäck, Feingebäck, Dauerbackwaren, Diätbackwaren und Vollwertbackwaren. Dazu wählen sie die erforderlichen Roh- und Hilfsstoffe aus, mischen bzw. kneten den benötigten Teig (Teigherstellung), geben ihm eine bestimmte Form (Tafelarbeit) und backen die geformten Teigstücke (Ofenarbeit). BacktechnologInnen bedienen und überwachen dabei vor allem automatisierte (digitale) Maschinen- und Anlagen (z.B. Semmel- und Brotstraßen) und greifen bei Störungen ein.
Sie sind außerdem in der Entwicklung neuer Rezepturen und Optimierung von Arbeitsprozessen tätig. Sie arbeiten dazu beispielsweise an Laboruntersuchungen mit und führen Backversuche durch, um die Einflüsse verschiedener Faktoren auf die Backqualität festzustellen.
Sie arbeiten im Team mit ihren KollegInnen, mit BäckerInnen und mit anderen Fachkräften der Lebensmittelerzeugung und sind vorwiegend in der industriellen Großbäckerei in Produktionshallen und Labors tätig.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Handgeschicklichkeit: händisches Formen des Teiges (z.B. Semmeln, Kipferl), Flechten von Striezeln;
- Geruchs- und Geschmackssinn: Prüfen der Zutaten anhand des Geruchs und Geschmacks, Qualitätsprüfung der Backwaren mittels Kostproben;
- Unempfindlichkeit der Haut: Allergiegefahr durch Mehl oder Eiweiß;
- technisches Verständnis: Einstellen und Überwachen digital gesteuerter Bäckereianlagen;
- Organisationstalent: Planen der Produktionsabläufe;
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten in einem Team;
- logisch-analytisches Denken: Arbeiten im Backlabor, Auswerten von Analyseergebnissen, Durchführen von Lebensmittelproben und Backversuchen, Testen neuer Bäckereiprodukte;
- Innovationsfähigkeit: Entwickeln neuer Lebensmittelprodukte;
- Selbstständigkeit: Durchführen der Qualitätskontrollen;
- psychische Belastbarkeit: Nachtarbeit.
Sinn und Zweck dieses Berufs
Der Beruf des Backtechnologen zielt darauf ab, qualitativ hochwertige und innovative Backwaren zu entwickeln und zu produzieren. Dabei stehen die Optimierung von Rezepturen, die Sicherstellung der Produktqualität und die Implementierung neuer Technologien im Mittelpunkt. Backtechnologen berücksichtigen gesundheitliche und ernährungsphysiologische Aspekte, um Produkte zu schaffen, die den modernen Anforderungen an gesunde Ernährung entsprechen.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Ständige Weiterbildung hinsichtlich neuer Produkte und neuer Verfahrenstechniken ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausübung. Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) führt außerdem Vorbereitungskurse für die Meisterprüfung und berufsspezifische Weiterbildungskurse durch.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem folgende Schulen:
- Meisterschule für MüllerInnen, BäckerInnen und KonditorInnen (1 Jahr) in Wels/OÖ;
- Werkmeisterschule für Berufstätige für Bio- und Lebensmitteltechnologie (2 Jahre, Abendunterricht) in Wien und Dornbirn (Vorarlberg).
Aufstiegsmöglichkeiten
Aufstiegspositionen in Gewerbebetrieben sind „VorarbeiterIn“, „BackstubenleiterIn“ oder „AbteilungsleiterIn“, in Industriebetrieben „ProduktionsleiterIn“ oder „WerkmeisterIn“, wofür natürlich eine entsprechende Qualifikation erforderlich ist.
Selbstständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für BacktechnologInnen in folgenden Handwerken (Befähigungsnachweis erforderlich):
- BäckerIn
- KonditorInnen (ZuckerbäckerInnen) einschließlich der LebzelterInnen und der Kanditen-, Gefrorenes- und Schokoladewarenerzeugung
Weiters können BacktechnologInnen das freie Gewerbe „Erzeugung von Speise-Eis“ ausüben.