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Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

Zimmerer/Zimmerinnen fertigen, errichten und reparieren Bauwerkteile und ganze Bauwerke aus Holz. Bei diesen Holzkonstruktionen und Holzbauten handelt es sich vor allem um Dachstühle, Wandverkleidungen, Verschalungen im Betonbau, Fußböden, Holzdecken, Treppen, Fertighäuser und überdachte und verkleidete Unterstell- oder Einstellgebäude (Carports). Weiters führen sie Maßnahmen zur Wärme- und Schalldämmung mit Stein- oder Mineralwolle sowie Holzschutzarbeiten durch, um das Holz gegen Wasser- und Witterungseinflüsse widerstandsfähiger zu machen (konstruktiver Holzschutz).

Zimmerer/Zimmerinnen arbeiten nach vorgegebenen Plänen (Grundrisse, Schnitte) und Konstruktionsskizzen. Sie wählen die für den jeweiligen Verwendungszweck geeigneten Hölzer (z.B. Balken, Bretter, Latten) aus, schneiden die benötigten Holzstücke mit einer Motor- oder Handsäge zu und fügen die Teile anschließend mit bestimmten Verbindungstechniken (z.B. Zapfenverbindung) zusammen. Zur Herstellung einer Zapfenverbindung schneiden sie zunächst an einem der zu verbindenden Holzstücke einen Zapfen aus und fräsen in das Gegenstück die entsprechende Hohlform, streichen die gehobelten Flächen mit einer Holzlasur und transportieren sie anschließend zur Baustelle. Gemeinsam mit anderen MitarbeiterInnen bauen sie die Holzteile zusammen, wobei sie pneumatische (mit Druckluft betriebene) Handgeräte zum Nageln oder Schrauben verwenden. Zum Heben der Holzkonstruktionen stehen maschinelle Hebe- und Fördereinrichtungen zur Verfügung. Neben Holz verarbeiten die Zimmerer/Zimmerinnen auch andere Werkstoffe wie z.B. Gipskartonplatten, Dämm- und Isoliermaterialien und Kunststoffe. So verwenden sie etwa für den Ausbau eines Dachbodens mit Holzriegelwänden Gipskartonplatten. Die Anwendung dieser Leichtbauweise gewinnt zunehmend an Bedeutung.

In der Bauindustrie sind Zimmerer/Zimmerinnen auf Schalungs- und Gerüstarbeiten und die industrielle Fertigung von Holzfertigteilen und Holzfertigteilbauten spezialisiert. Im Fertigteilbau fügen sie Bauteile durch Verleimen zusammen. Im Betonbau stellen sie Schalungen für Decken, Wände, Säulen und Treppen sowie schalungsabstützende Traggerüste her.

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • gute körperliche Verfassung: Tragen schwerer Holzteile
  • körperliche Wendigkeit: Montagearbeiten am Dach und auf Gerüsten
  • Gleichgewichtsgefühl: Montagearbeiten am Dach
  • Handgeschicklichkeit: Herstellen von Holzverbindungen
  • Unempfindlichkeit der Haut: Verarbeiten von Dämmmaterialien
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Werkzeichnungen
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Materialbedarfsberechnungen
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Montagearbeiten im Team

Sinn und Zweck dieses Berufs

Der Beruf der ZimmererInnen ist von zentraler Bedeutung für den Bau von Holzkonstruktionen im Hoch- und Tiefbau sowie im Innenausbau. ZimmererInnen stellen nicht nur traditionelle Holzhäuser und Dachstühle her, sondern tragen auch maßgeblich zur Modernisierung und Sanierung von Gebäuden bei. Sie sind Experten für die Verarbeitung und Montage von Holzbauteilen und arbeiten eng mit ArchitektInnen, BauherrInnen und anderen HandwerkerInnen zusammen, um Projekte erfolgreich umzusetzen.

ZimmererInnen sind für die Herstellung und Montage von tragenden Holzkonstruktionen wie Dachstühlen, Decken, Wänden und Böden verantwortlich. Dabei setzen sie moderne Techniken und Werkzeuge ein, um sicherzustellen, dass die Konstruktionen stabil, sicher und nachhaltig sind. Neben dem Neubau spielen auch Renovierungs- und Sanierungsarbeiten eine wichtige Rolle, bei denen alte Holzkonstruktionen erhalten oder erneuert werden.

Die Arbeit als ZimmererIn erfordert nicht nur handwerkliches Geschick und technisches Verständnis, sondern auch Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten. ZimmererInnen tragen dazu bei, die Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern, indem sie umweltfreundliche Baumaterialien wie Holz verwenden und energieeffiziente Gebäudekonzepte unterstützen. Ihr Beitrag ist entscheidend für die Gestaltung und Funktionalität von Wohn- und Gewerbegebäuden sowie für die Erhaltung des traditionellen Handwerks im Baugewerbe.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten berufsspezifische Kurse des Berufsförderungsinstitutes (BFI) und des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI).

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit den Fachrichtungen „Bauwesen“ und „Holztechnik“ (2 Jahre, Abendunterricht), die Bauhandwerkerschule für Zimmerer (3 Wintersemester) und die folgenden zur Reife- und Diplomprüfung führenden Schulen: Aufbaulehrgang für Bautechnik, Farbe und Gestaltung (2 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Bautechnik, Ausbildungsschwerpunkte „Hochbau“ oder „Bauwirtschaft“ (4 Jahre).

Aufstiegsmöglichkeiten

Zimmerer/Zimmerinnen können zu Polieren, WerkmeisterInnen und PartieführerInnen aufsteigen.

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für Zimmerer/Zimmerinnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):

  • TischlerIn
  • Holzbau-MeisterIn
  • BaumeisterIn

Weiters können Zimmerer/Zimmerinnen in folgenden freien Gewerben tätig sein:

  • Betrieb eines Sägewerks
  • Zusammenbau von Möbelbausätzen
  • Erzeugung von Holzschindeln sowie deren Anbringen als Fassadenverkleidungen zu Dekorationszwecken

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

Die Power der Lehre

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