Lehrberufe für Macher & Anpacker
Zimmerei-
technikerIn
Dauer
4 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.790,– bis € 2.970,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Mit Holzstrukturen die Zukunft gestalten!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
Dieser Lehrberuf mit einer Lehrzeit von 4 Jahren wurde zusätzlich zum bestehenden Lehrberuf Zimmerer/Zimmerin (Lehrzeit: 3 Jahre) eingerichtet, um im Bereich der Zimmerei auch eine längere Ausbildung gemäß den zusätzlichen Anforderungen im modernen Holzbau bzw. Ingenieurholzbau (vor allem im mehrgeschossigen Holzbau) mit seinen besonderen Bearbeitungs- und Montagetechniken anbieten zu können.
ZimmereitechnikerInnen haben weitgehend die gleichen Hauptaufgaben und Tätigkeiten wie die Zimmerer/Zimmerinnen, nämlich die Errichtung und Renovierung von Bauwerken und Bauwerksteilen aus Holz (genauere Tätigkeitsbeschreibung siehe beim Lehrberufe „Zimmerer/Zimmerin“). Sie haben aber eine um ein Jahr längere Ausbildung als die Zimmerer/Zimmerinnen und erwerben daher zusätzliche und vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten! Dazu gehören einmal die Planung und Herstellung von Einzelteilen/Baugruppen für Holzkonstruktionen nach eigenen Ideen oder nach Vorgaben, die Erstellung der entsprechenden Pläne (Abbund-, Fertigungs- und Montagepläne) und die Durchführung der erforderlichen Berechnungen (z.B. Kalkulation des Materialverbrauchs). Eine weitere wichtige Aufgabe ist die gesamte Auftragsabwicklung (Arbeitsvorbereitung, Organisation/Durchführen/Überwachen des Auftrages, Koordination der anderen beteiligten Gewerbe/Berufe, Organisation der betrieblichen Logistik, z.B. Materialbeschaffung, Transporte). ZimmereitechnikerInnen müssen auch die Arbeitsabläufe, die Arbeitsstunden und den Materialverbrauch dokumentieren (Führen von Pflichtenheften, Übergabeprotokollen und Bautagebüchern; Erstellen von Aufmaßabrechnungen und Aufmaßtabellen). Und schließlich sind sie auch für die Beratung der KundInnen über alle Aspekte des Holzbaus (Instandhaltung, Wartung usw.) zuständig.
Berufsprofil (laut Ausbildungsordnung):
- Lagern, Pflegen und Auswählen des Werkstoffes Holz und anderer Bau- und Bauhilfsstoffe,
- Einrichten und Absichern von Baustellen und Arbeitsplätzen sowie Erstellen von Arbeits-, Schutz- und Traggerüsten,
- manuelles und maschinelles Bearbeiten von Holz sowie Herstellen von Holzverbindungen,
- Herstellen unterschiedlichster Holzkonstruktionen wie z.B. Dachkonstruktionen, Wände, Decken, Treppen, Türen, Tore, Türme, Brücken,
- Bearbeiten und konstruktives sowie chemisches Schützen von Holzkonstruktionen,
- Einbauen von Holzkonstruktionen wie z.B. Dachkonstruktionen, Wände und Decken sowie von vorgefertigten Bauteilen wie z.B. Türen und Fenster, Treppen, Wand- und Deckenverkleidungen und Holzfußböden mittels verschiedener Befestigungs- und Montagemethoden,
- Durchführen von Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an Holzkonstruktionen,
- Ausführen des Trockenbaus sowie Herstellen von Schalungen, Lattungen und Eindeckungen,
- Einbauen von Dämmstoffen zum Wärme-, Kälte-, Brand- und Schallschutz,
- Planen und Herstellen von Produkten, Einzelteilen oder Baugruppen für Holzkonstruktionen nach eigenen Ideen oder nach Vorgaben sowie Erstellen der dazu notwendigen Pläne (Abbund-, Fertigungs- und Montagepläne) sowie Durchführen von Berechnungen (z.B. Kalkulieren des Materialverbrauchs),
- Durchführen von Berechnungen im Zusammenhang mit der Gestaltung von Produkten, Einzelteilen oder Baugruppen für Holzkonstruktionen,
- Auswählen und Zusammenstellen von Werkstoffen und Hilfsstoffen sowie Mitarbeiten bei Kalkulationen,
- Mitwirken bei der Auftragsabwicklung wie Arbeitsvorbereitung, beim Organisieren, Durchführen und Überwachen des Auftrages, bei der Koordination mit anderen Gewerken sowie Organisieren der betrieblichen Logistik,
- Anlegen von Dokumentationen über die Arbeitsabläufe sowie über Arbeitsstunden und Materialverbrauch (wie z.B. Pflichtenhefte, Übergabeprotokolle, Aufmassabrechnung, Aufmasstabellen, Bautagebücher) auch unter Verwendung rechnergestützter Systeme,
- Beraten von Kunden und Kundinnen im Bereich Holzbau (Instandhaltung, Wartung, Ausführung usw.),
- Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und Umweltstandards.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- gute körperliche Verfassung: Tragen schwerer Holzteile
- körperliche Wendigkeit: Montagearbeiten am Dach und auf Gerüsten
- Gleichgewichtsgefühl: Montagearbeiten am Dach
- Handgeschicklichkeit: Herstellen von Holzverbindungen
- Unempfindlichkeit der Haut: Verarbeiten von Dämmmaterialien
- räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Werkzeichnungen
- mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Materialbedarfsberechnungen
- Organisationstalent: Auftragsabwicklung (Arbeitsvorbereitung, Organisation/Durchführen/Überwachen des Auftrages, Koordination der anderen beteiligten Gewerbe/Berufe, Organisation der betrieblichen Logistik, z.B. Materialbeschaffung, Transporte), Arbeitsplanung
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Montagearbeiten im Team
- Selbständigkeit: Auftragsabwicklung, Baustellenleitung und -überwachung
Sinn und Zweck dieses Berufs
Die Zimmereitechnik ist ein zukunftsorientierter Berufszweig, der sich mit der Planung, Konstruktion und Errichtung von Holzkonstruktionen befasst. ZimmereitechnikerInnen kombinieren traditionelle Handwerkskunst mit modernster Technologie, um Gebäude und Bauwerke aus Holz fachgerecht zu errichten. Sie sind spezialisiert auf die Herstellung und Montage von Dachstühlen, Fachwerkwänden, Holzfassaden und anderen Konstruktionen im Hoch- und Tiefbau. Dabei spielen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und ökologische Aspekte eine zentrale Rolle.
ZimmereitechnikerInnen tragen maßgeblich zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Bauprojekte bei, indem sie die ästhetischen und funktionellen Anforderungen ihrer Auftraggeber erfüllen. Sie arbeiten eng mit ArchitektInnen, BauingenieurInnen und anderen Baufachleuten zusammen, um individuelle Lösungen für Bauvorhaben zu realisieren. Durch ihre Fachkenntnisse und ihr handwerkliches Geschick gewährleisten sie die Qualität und Langlebigkeit der Holzkonstruktionen, die sowohl ökonomischen als auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden müssen.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Aufstiegsmöglichkeiten
ZimmereitechnikerInnen können zu Polieren, WerkmeisterInnen und PartieführerInnen aufsteigen.
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für ZimmereitechnikerInnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):
- TischlerIn
- Holzbau-MeisterIn
- BaumeisterIn
Weiters können ZimmereitechnikerInnen in folgenden freien Gewerben tätig sein:
- Betrieb eines Sägewerks
- Zusammenbau von Möbelbausätzen
- Erzeugung von Holzschindeln sowie deren Anbringen als Fassadenverkleidungen zu Dekorationszwecken
Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.