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Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

TapeziererInnen und DekorateurInnen entwerfen, fertigen und reparieren Polstermöbel und stellen Matratzen, Polster, Steppdecken und anderen Bettwaren her; weiters führen sie auch einen Großteil der bei der wohnlichen Gestaltung von Wänden, Decken und Böden anfallenden Arbeiten durch (z.B. Montieren von Garniesen, Verlegen bzw. Verspannen von Teppich-, Gummi-, Linoleumböden, Laminatböden, Korkböden und Fertigparkett, Anfertigen und Montieren von Rollos, Markisen oder Jalousien).

Da die handwerkliche Fertigung von Polstermöbeln durch die Konkurrenz der Polstermöbelindustrie stark an Bedeutung verloren hat, bilden die Reparatur von Polstermöbeln und die mit der modernen Raumgestaltung in Verbindung stehenden Arbeiten den Schwerpunkt im Tätigkeitsspektrum der TapeziererInnen und DekorateurInnen.

Eine der wichtigsten Aufgaben der TapeziererInnen und DekorateurInnen im Bereich der Innenausstattung ist das Verlegen von Tapeten (z.B. Raufaser-, Vinyl-, Stofftapeten). Dabei legen sie den AuftraggeberInnen zunächst Musterkollektionen vor und beraten sie hinsichtlich des zu verarbeitenden Materials. Hierauf vermessen sie die Räumlichkeiten und ermitteln den genauen Materialbedarf. Vor Beginn der Spalierarbeiten (Verlegen von Tapeten) entfernen sie alte Anstriche und lösen alte Tapeten von den Wänden. Um ein sicheres Haften der Tapeten an Wand- und Deckenflächen zu gewährleisten, leimen sie poröse Wände mit Tapetenkleister vor und gleichen Unebenheiten, Risse oder andere Untergrundschäden mit Gips- oder Zellulose-Spachtelmasse aus. Anschließend schleifen sie die Wände mit einer Schleifmaschine und bekleben sie mit Untergrundpapier, der sogenannten Makulatur. Der Zuschnitt der Tapeten erfolgt am Tapezierertisch, wo die TapeziererInnen und DekorateurInnen mit einer Bürste den Kleister auf die Tapetenbahnen aufbringen und sie zusammenlegen. Vielfach verwenden sie auch Tapetenleimgeräte, bei denen die Tapetenbahn durch ein System von Kleisterwalzen gezogen und dabei automatisch gleichmäßig beleimt wird. Beim Ankleben der Tapeten beginnen die TapeziererInnen und DekorateurInnen mit der Deckentapete. Dabei wird die erste Bahn in Deckenmitte senkrecht zur Fensterfront des Raumes geklebt, um bei der fertigen Tapezierung störende Schattenwirkungen durch die Tapetenränder zu vermeiden.

Sind alle Deckenbahnen angeklebt, bringen sie die Wandtapete an. Auch hier arbeiten sie immer vom Fenster weg, in Richtung der dunkleren Teilen des Raumes. Sie richten die erste Bahn unter Zuhilfenahme eines Lots senkrecht aus und drücken sie mit einer weichen Tapeziererbürste blasenfrei an die Wandoberfläche. Das Ankleben der weiteren Bahnen kann entweder Stoß an Stoß oder mit überlappter Stoßkante erfolgen; in den Zimmerecken oder bei Wandvorsprüngen wird die Tapete immer ein bis zwei Zentimeter um die Ecke gezogen, danach beginnen sie mit einer neuen Tapetenbahn. Die Nahtstellen der einzelnen Tapetenbahnen drücken sie mit dem Nahtroller fest an die Wand, um ein Loslösen der Tapeten zu vermeiden. Nach Bekleben aller Wände verdecken die TapeziererInnen und DekorateurInnen die obere Abschlusskante der Tapeten häufig mit einer Zierborte oder Tapetenleiste. Die Kante zum Boden wird durch die sogenannte Sessel- oder Sockelleiste geschützt bzw. verdeckt.

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • Körperliche Wendigkeit: Arbeiten auf Leitern
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Leitern
  • Handgeschicklichkeit: Zuschneidearbeiten, Reparieren von Polstermöbeln
  • Tastsinn: Polstern
  • Auge-Hand-Koordination: Nähen von Vorhängen
  • Sehvermögen: Aneinanderlegen der Tapetenkanten, Erkennen von feinen Farbunterschieden bei der Innenraumgestaltung
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Gestalten von Innenräumen
  • Kontaktfähigkeit: Beraten der Kunden
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team
  • gestalterische Fähigkeit: Abstimmen von Farben und Mustern bei der Innenraumgestaltung
  • psychische Belastbarkeit: Termindruck, monotone Arbeiten

Sinn und Zweck dieses Berufs

Der Beruf der TapeziererInnen und DekorateurInnen ist darauf ausgelegt, Räume durch das Anbringen von Tapeten und die Dekoration mit verschiedenen Materialien und Stoffen zu verschönern und funktional zu gestalten. TapeziererInnen und DekorateurInnen spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Innenräumen, indem sie sowohl ästhetische als auch praktische Aspekte berücksichtigen.

Ihre Aufgabe besteht darin, Räume nach den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Kunden zu gestalten, sei es in privaten Wohnhäusern, Büros oder öffentlichen Einrichtungen. Sie verfügen über umfangreiche Kenntnisse in Bezug auf Materialien, Farben und Designs, um harmonische und ansprechende Innenräume zu schaffen. Neben der reinen Gestaltung kümmern sie sich auch um die fachgerechte Vorbereitung der Untergründe und die sorgfältige Verarbeitung der verwendeten Materialien.

Kurz gesagt, TapeziererInnen und DekorateurInnen tragen dazu bei, dass Räume nicht nur schön aussehen, sondern auch funktional und gemütlich sind. Durch ihre kreative Arbeit verleihen sie den Innenräumen eine persönliche Note und schaffen eine Umgebung, in der sich Menschen wohlfühlen und die ihren individuellen Stil widerspiegelt.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Weiterbildungsveranstaltungen für TapeziererInnen und DekorateurInnen an.

Aufstiegsmöglichkeiten

TapeziererInnen und DekorateurInnen können zu VorarbeiterInnen oder PartieführerInnen aufsteigen.

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für TapeziererInnen und DekorateurInnen im reglementierten Gewerbe „TapeziererIn und DekorateurIn“ (Befähigungsnachweis erforderlich).

Ausbildungsbetriebe im Lavanttal

Die Power der Lehre

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