Lehrberufe für Macher & Anpacker
SpenglerIn
Dauer
3 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.560,– bis € 2.890,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Dein Weg zur metallenen Kunst!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
SpenglerInnen verarbeiten für die verschiedensten Verwendungszwecke alle Arten von Blech. Sie stellen Halb- und Fertigprodukte aus Metallblechen (z.B. Aluminium- oder Kupferbleche) her und führen die Montage, Instandhaltung und Reparatur der Produkte durch.
Spenglereibetriebe können auf die Bereiche Bauspenglerei, Lüftungsspenglerei, Autospenglerei und Galanteriespenglerei spezialisiert sein. Trotz Einsatz moderner Maschinen ist in diesem Beruf viel Handarbeit angesagt.
Der häufigste Einsatzbereich von SpenglerInnen ist in der Bauspenglerei. BauspenglerInnen stellen Dachverblechungen, Dachrinnen, Ablaufrohre usw. her, verlegen und montieren sie. Dabei heften sie die entsprechend zugerichteten Blechteile mittels Aufbugmaschinen an und falzen die Bleche zusammen.
Außerdem führen sie Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten durch.
LüftungsspenglerInnen sind mit der Herstellung von Klima- und Lüftungsanlagen befasst. Sie erzeugen vorwiegend Blechteile für Lufttransportleitungen und nehmen Montage- und Reparaturarbeiten vor.
Zu den Aufgaben der AutospenglerInnen zählen das Reparieren von Autokarosserieteilen bzw. das Einbauen neuer Karosserieteile und das Behandeln der Oberflächen von ausgetauschten Karosserieteilen.
GalanteriespenglerInnen (KunstspenglerInnen) stellen Gebrauchs- und Ziergegenstände (z.B. Wasserkannen, Kessel, Wannen, Wetterhähne, Ziersimse, Kuppeldächer) her. Weiters montieren sie Ziergegenstände und Einfassungen auf Dächern und Fassaden.
Die SpenglerInnen bearbeiten die Bleche unter Anwendung verschiedener Metallbearbeitungstechniken (z.B. Hämmern, Biegen) und bauen dann die einzelnen Blechteile zu einer Blechkonstruktion zusammen. Dabei schneiden sie zuerst mit einer Blechschere aus einer Blechtafel einen Blechteil in gewünschter Größe aus. Danach biegen sie das Blechwerkstück mit einer Rundbiegemaschine in die entsprechende Form oder „bördeln“ das Werkstück durch Umbiegen eines schmalen Randes zur Versteifung des Bleches. Beim anschließenden Verbinden der so vorbearbeiteten Blechteile wenden die SpenglerInnen Verfahren wie Falzen, Löten und Schweißen an. Falzen bezeichnet das Verbinden von Blechteilen durch zwei umgebogene Blechränder und das nachfolgende Zudrücken der Ränder. Beim Löten werden Blechteile unter Zufuhr von Wärme durch leicht schmelzende Metalllegierungen verbunden. Diese Technik kommt meist bei Verbindung besonders dünner, kleiner oder speziell geformter Werkstücke zur Anwendung. Beim Schweißen werden die Metallteile durch starke Hitzeeinwirkung mit einer Gasflamme (Autogenschweißen) oder einem elektrischen Lichtbogen (Elektroschweißen) verschmolzen.
Nach dem Verbinden der Blechteile führen die SpenglerInnen am Werkstück noch eine Oberflächenbehandlung durch (Rostschutz, Glätten der Verbindungsstellen). Sie transportieren die in der Werkstatt angefertigten Teile an den Ort der Montage (z.B. eine Baustelle). Die Montagearbeiten werden meist in einem Team mit mehreren MitarbeiterInnen durchgeführt.
Der Aufgabenbereich der SpenglerInnen verlagert sich zunehmend von der Neuherstellung auf Montage-, Instandhaltungs- und Reparaturtätigkeiten, da in den meisten Bereichen (z.B. Autospenglerei, Dach- und Fassadenbau) größtenteils vorgefertigte Einzelteile (z.B. Karosserieteile, Dachrinnen, Rohre) verwendet werden.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Körperliche Wendigkeit: Montage von Blechteilen an Hausfassaden
- Gleichgewichtsgefühl: Montage auf Dächern
- Handgeschicklichkeit: Falzen, Löten usw.
- Auge-Hand-Koordination: Montagearbeiten, Bedienen von Metallbearbeitungsmaschinen
- Sehvermögen: Löt- und Schweißarbeiten
- Unempfindlichkeit der Haut: Umgang mit Lacken und Farben
- räumliche Vorstellungsfähigkeit: Planen und Ausführen von Blechkonstruktionenen
- technisches Verständnis: Herstellen von Blechkonstruktionen, Reparieren von Bauteilen
- Organisationstalent: Koordinieren der Arbeitsabläufe bei Montage- und Reparaturarbeiten
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Montagearbeit im Team
- logisch-analytisches Denken: Herstellen von Blechkonstruktionen
- gestalterische Fähigkeit: Entwerfen von Ziergegenständen
- Reaktionsfähigkeit: gefährliche Arbeitssituationen bei Montagen
- Selbständigkeit: eigenverantwortliches Ausführen von Montage- und Reparaturarbeiten
- generelle Lernfähigkeit: Aneignen und Anwenden neuer Arbeitstechniken, z.B. Schweißtechniken
Sinn und Zweck dieses Berufs
SpenglerInnen sind von zentraler Bedeutung für die Bau- und Baunebenbranche. Spengler sind spezialisiert auf die Verarbeitung von Metall und Blechen für Dach-, Fassaden- und Abdichtungssysteme. Sie fertigen, montieren und reparieren Blechbauteile wie Dachrinnen, Verkleidungen und Blitzschutzanlagen. Ihr Ziel ist es, Gebäude vor Witterungseinflüssen zu schützen und ihre Langlebigkeit zu erhöhen.
Zu den Aufgaben eines Spenglers gehört die präzise Anpassung und Verarbeitung verschiedener Metalle wie Zink, Kupfer und Aluminium. Sie arbeiten eng mit anderen Baufachleuten zusammen, um die architektonischen und funktionalen Anforderungen von Gebäuden zu erfüllen. Zudem sind sie oft in der Denkmalpflege und Restaurierung tätig, wo sie historische Gebäude mit traditionellen Spenglerarbeiten wiederherstellen.
Insgesamt tragen Spengler durch ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihr Fachwissen dazu bei, die Funktionalität und Ästhetik von Gebäuden zu verbessern und ihre Lebensdauer zu verlängern. Ihre Arbeit ist unerlässlich für die Bauindustrie und trägt zur Sicherheit und Werterhaltung von Immobilien bei.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Für SpenglerInnen werden im Berufsförderungsinstitut (BFI) und im Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) Weiterbildungskurse angeboten.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit den Fachrichtungen „Maschinenbau“, „Maschinenbau – Automatisierungstechnik“, „Maschinenbau – Betriebstechnik“, „Maschinenbau – Kraftfahrzeugtechnik“, „Sanitär- und Heizungstechnik“ oder „Kunststofftechnik“ (2 Jahre, Abendunterricht) und die folgenden zur Reife- und Diplomprüfung führenden Schulen: Aufbaulehrgang für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen (3 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkte „Maschinen- und Anlagentechnik“, „Automatisierungstechnik“ oder „Haustechnik“ (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkte „Betriebsinformatik“, „Betriebsmanagement“, „Qualitätsmanagement“ und „Umweltökonomie“ (4 Jahre).
Aufstiegsmöglichkeiten
In Mittel- und Großbetrieben können SpenglerInnen zu VorarbeiterInnen, PartieführerInnen, WerkstättenleiterInnen und WerkmeisterInnen aufsteigen.
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für SpenglerInnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):
- SpenglerIn, KupferschmiedIn (verbundenes Handwerk)
- Karosseriebau- und KarosserielackiertechnikerIn
- Heizungstechnik, Lüftungstechnik (verbundenes Handwerk)
Weiters können SpenglerInnen im freien Gewerbe „Autoverglasung“ tätig sein. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.