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Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

Die Ausbildung in diesem Lehrberuf besteht aus einem Grundmodul (Dauer: 2 Jahre) und mindestens einem der folgenden Hauptmodule (Dauer: 1,5 Jahre):

  • Personenkraftwagentechnik
  • Nutzfahrzeugtechnik
  • Motorradtechnik

Zusätzlich kann entweder ein weiteres Hauptmodul (Dauer: ½ Jahr) oder eines der beiden Spezialmodule „Systemelektronik“ oder „Hochvolt-Antriebe“ (Dauer jeweils: ½ Jahr) absolviert werden, wodurch sich die Lehrzeit jeweils auf 4 Jahre verlängert.

 

KraftfahrzeugtechnikerInnen kontrollieren die Verkehrs- und Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen und führen Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Die Technik in modernen Kraftfahrzeugen hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Hochkomplexe Sicherheitstechnik und immer mehr Elektronik gehören mittlerweile zum Berufsbild von KraftfahrzeugtechnikerInnen.

KraftfahrzeugtechnikerInnen stellen Schäden am Kraftfahrzeug fest, indem sie Fahrgestell, Motor und Karosserie überprüfen. Mit Hilfe von Messgeräten können sie Defekte an verschiedenen Prüfständen genau abgrenzen (Fehlerdiagnose). KraftfahrzeugtechnikerInnen reparieren Kraftfahrzeuge, die durch Unfälle beschädigt wurden, wobei sie die betroffenen Bauteile entweder austauschen oder reparieren. Sie tauschen bei Wartungsarbeiten Verschleißteile aus, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind, wie z.B. Luftfilter oder Zündkerzen. Service- und Wartungsarbeiten werden regelmäßig an Kraftfahrzeugen durchgeführt, häufig gemeinsam mit der gesetzlich vorgeschrieben Begutachtung der Verkehrs- und Betriebssicherheit sowie der Abgaswerte des Fahrzeuges („Pickerlüberprüfung“).

Bei der Überprüfung der Verkehrssicherheit untersuchen KraftfahrzeugtechnikerInnen den Rahmen bzw. die tragenden Teile des Fahrzeuges auf Beschädigungen und Durchrostung. Weiters überprüfen sie die Bremsanlage, die Radlager, die Befestigung der Radaufhängung, die Lenkung sowie die Lichtanlage und die Reifen. Mit Hilfe von verschiedenen Messgeräten messen sie Werte, wie z.B. Bremskraft, Abgase und Rollwiderstand, tragen die Ergebnisse in das Prüfprotokoll ein und vergleichen sie mit den vorgeschriebenen Werten. Weiters schrauben KraftfahrzeugtechnikerInnen die Zündkerzen aus dem Motor heraus und prüfen den Zustand der Elektroden. Sie beseitigen Verunreinigungen an den Zündkerzenelektroden, ersetzen schadhafte Zündkerzen und testen die Zündanlage am Motorprüfstand, um zu überprüfen, ob die Störung zur Gänze behoben ist.

Hauptmodul „Motorradtechnik“

KraftfahrzeugtechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Motorradtechnik“ prüfen, warten und reparieren einspurige Kraftfahrzeuge wie Motorräder und Mopeds. Sie führen Prüf-, Ausbau-, Montage-, Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten an Motorradmotoren, an Einzelbaugruppen (z.B. Kolben, Lager, Zylinderkopf, Motorsteuerung, Kraftstoffversorgungsanlagen) sowie an Kraftübertragungseinrichtungen (z.B. Ketten- oder Kardanantrieben, Kupplung, Getriebe) durch. Zudem prüfen, montieren, warten und reparieren sie Komponenten des Fahrwerks, wie z.B. Motorradrahmen, Radführung, Federung, Dämpfung und Bremsen.

KraftfahrzeugtechnikerInnen mit dem Hauptmodul „Motorradtechnik“ bearbeiten auch die Bleche und Karosserie von Motorrädern, indem sie diese lackieren (Korrosionsschutz) oder Korrosionsschäden wie Rost beseitigen. Ebenso überprüfen und reparieren sie Reifen, Felgen und Schläuche von Motorrädern, die elektrischen und elektronischen Systeme (z.B. Beleuchtung und Sicherheitselektronik) und die Funktion der Einzelbaugruppen (z.B. Cockpit, Zentralelektrik, Startanlage, Zündsysteme oder Leuchtmittel). Weiters prüfen und warten sie die Komfort- und Kommunikationselektronik (z.B. Leuchten in den Armarturen). Sie verfügen über Kenntnisse der aktiven und passiven Sicherheitssysteme sowie der kraftfahrtechnischen und kraftfahrrechtlichen Bestimmungen.

Berufsprofil für das Hauptmodul „Motorradtechnik“ gemäß Ausbildungsordnung:

  • Anwenden von mechanischen, elektrischen und elektronischen Mess- und Prüfverfahren sowie von computergestützten Diagnoseeinrichtungen und Auswerten der Ergebnisse
  • Prüfen, Ausbauen, Montieren, Instandsetzen und Warten von in Motorrädern eingebauten mechanischen Teilen, Motoren und Kraftübertragungseinrichtungen
  • Prüfen, Ausbauen, Montieren, Instandsetzen und Warten von Bauteilen des Fahrwerks wie Motorradrahmen, Federung, Radführung, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen, Räder und Bereifung
  • Prüfen, Ausbauen, Montieren, Instandsetzen und Warten der elektrischen und elektronischen Anlage eines Motorrades
  • Einfaches Prüfen, Ausbauen, Montieren, Instandsetzen und Warten an der Sicherheits-, Komfort- und Kommunikationselektronik eines Motorrades
  • Prüfen, Beurteilen, Anwenden und Austauschen von sämtlichen für den Betrieb des Motorrades notwendigen Kühl- und Schmierstoffe und anderer Flüssigkeiten
  • Ausführen von Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, der grundlegenden kraftfahrtechnischen und kraftfahrrechtlichen Bestimmungen, Normen, Sicherheitsstandards und Umweltstandards

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • Auge-Hand-Koordination: Arbeiten bei laufendem Motor
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit bei größeren Reparaturen
  • Fingerfertigkeit: Durchführen feinmechanischer Arbeiten
  • Handgeschicklichkeit: Handhaben von Werkzeugen
  • Kontaktfähigkeit: Kundenberatung
  • Logisch-analytisches Denken: Fehlersuche, Reparatur
  • Mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Mess- und Prüfarbeiten
  • Sehvermögen: Einstellarbeiten, Ablesen von Messgeräten
  • Selbstständigkeit: Wartung, Reparatur
  • Technisches Verständnis: Störungssuche, Wartung, Reparatur
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Ölen und Reinigungsmitteln

Sinn und Zweck dieses Berufs

KraftfahrzeugtechnikerInnen mit dem Hauptmodul Motorradtechnik sind von entscheidender Bedeutung für die Wartung, Reparatur und Optimierung von Motorrädern. Diese Fachkräfte verfügen über ein umfangreiches technisches Wissen und handwerkliches Geschick, um Motorräder in einwandfreiem Zustand zu halten und die Leistung sowie Sicherheit zu gewährleisten. Sie führen Inspektionen durch, diagnostizieren Probleme, reparieren Defekte und führen regelmäßige Wartungsarbeiten durch, um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Motorräder zu gewährleisten.

Zusätzlich spielen KraftfahrzeugtechnikerInnen mit dem Hauptmodul Motorradtechnik eine wichtige Rolle im Kundenservice, indem sie eng mit Motorradbesitzern zusammenarbeiten, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Sie bieten professionelle Beratung, klären Kunden über Wartungs- und Reparaturarbeiten auf und sorgen für eine transparente Kommunikation während des gesamten Serviceprozesses. Durch ihre Fachkenntnisse und ihre Leidenschaft für Motorräder tragen sie dazu bei, dass FahrerInnen ihre Fahrzeuge sicher und mit Vertrauen genießen können.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

In diesem Beruf ist aufgrund der laufenden technischen Weiterentwicklung der Kfz-Technik eine ständige Weiterbildung für eine erfolgreiche Berufsausübung unerlässlich. Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in allen Bundesländern Weiterbildungsveranstaltungen für KraftfahrzeugtechnikerInnen an, z.B. Motorenkunde, Bremsanlagen, Kraftfahrzeugelektronik. Auch Kfz-Vertriebsfirmen veranstalten Kurse über neue Modelle. Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:

  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau – Kraftfahrzeugtechnik
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Mechatronik
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Fahrzeugtechnik
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschinenbau
  • Kolleg für Berufstätige für Maschinenbau – verschiedene schulautonome Vertiefungen
  • Kolleg für Berufstätige für Maschineningenieurwesen – Ausbildungsschwerpunkt Fahrzeugtechnik
  • Kolleg für Berufstätige für Mechatronik

Aufstiegsmöglichkeiten

KraftfahrzeugtechnikerInnen können nach entsprechender Weiterbildung zu VorarbeiterInnen, WerkmeisterInnen, MeisterInnen, KundendienstberaterInnen, AbteilungsleiterInnen, WerkstättenleiterInnen und BetriebsleiterInnen aufsteigen.

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KraftfahrzeugtechnikerInnen im Rahmen der reglementierten Gewerbe „Karosseriebau- und KarosserielackiertechnikerIn; Kraftfahrzeugtechnik (verbundenes Handwerk)“, „Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau, Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau, Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)“ und „MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)“ sowie der freien Gewerbe „Autoverglasung“ und „Einbau von Radios, Telefonen und Alarmanlagen in Kraftfahrzeugen“.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

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