Lehrberufe für Macher & Anpacker
BodenlegerIn
Dauer
3 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 2.540,–Lehrlingsentschädigung ab (Brutto)
Gestalte den Untergrund des Lebens!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
BodenlegerInnen stellen fugenlose Fußbodenbeschichtungen („Estriche“) aus Estrichmasse (Gemisch aus Zement, Sand, Wasser und Zusatzstoffen) her, die als direkt begehbare Fußbodenbeläge oder als Untergrund für andere Bodenbeläge dienen; weiters verlegen sie alle Arten von Belägen, vor allem Bodenbeläge, Wandbeläge und Sportbeläge (z.B. Teppichböden, Spannteppiche, Beläge aus Kunststoff, Gummi, Kork usw.) sowie Holzfußböden. Zu ihren Aufgaben gehören auch Ausbesserungsarbeiten an Estrichen, Belägen und Holzfußböden; weiters beraten sie die KundInnen hinsichtlich Material, Farbe, Qualität und Zweckmäßigkeit sowie über Reinigung und Pflege der Beläge.
Bei der Estrichherstellung ermitteln die BodenlegerInnen durch Vermessen des Bodens zunächst den Materialbedarf. Dann säubern sie den Boden und belegen ihn mit Dämm- und Isoliermaterialien. Sie mischen die Estrichmasse an, tragen sie auf den Boden auf, verdichten und verstreichen sie mit Holz- oder Alulatten und glätten die Oberfläche. Nach dem Trocknen führen sie die Nachbehandlung des fertigen Estrichbodens durch (Fugenschneiden, Verspachteln).
Einer der wichtigsten Tätigkeitsbereiche der BodenlegerInnen ist das Verlegen von Bodenbelägen. Dabei messen sie zunächst die zu belegende Fläche aus, fertigen eventuell Verlegeskizzen an und berechnen den Materialbedarf. Sie entfernen den alten Bodenbelag und reinigen den Untergrund (z.B. Holzboden) durch Kehren, Saugen oder durch Waschen mit einem speziellen Reinigungsmittel. Danach sanieren sie den Untergrund (z.B. durch Verspachteln von Rissen und Verlegen von Spanplatten), tragen einen Vorstrich auf und verspachteln Unebenheiten mit einer Spachtelmasse (zementartige Masse). Der Vorstrich dient als Haftbrücke und soll eine dauerhafte Verbindung der Spachtelmasse mit dem Untergrund gewährleisten. Danach lassen die BodenlegerInnen den Untergrund trocknen und schleifen ihn anschließend mit einer Schleifmaschine ab, um Rückstände des alten Belages und Unebenheiten zu beseitigen.
Sie messen die Feuchtigkeit und Temperatur des Unterbodens und der Luft mit speziellen Messgeräten, um festzustellen, ob der Unterboden die für die Verlegung erforderliche Beschaffenheit hat. Den Belag schneiden sie entsprechend der erforderlichen Maße zu. Sie tragen Klebstoff auf den Unterboden auf und pressen danach den zugeschnittenen Belag mit einer Andrückwalze darauf fest. Um zu vermeiden, dass Luftblasen entstehen, streichen sie den Belag schließlich glatt.
Nach dem Zuschneiden der Ränder des Bodenbelages montieren die BodenlegerInnen Abschlussleisten. Diese bestehen je nach Art des Bodenbelages aus Holz, Metall oder Kunststoff. Die BodenlegerInnen schneiden die Leisten zu und kleben bzw. nageln sie an die Bodenränder oder Zimmerwände. Danach verschweißen sie die Nahtstellen des Belages, um Wölbungen und Unebenheiten durch Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. Abschließend entfernen sie mit einem speziellen Klingenmesser vorstehende Unebenheiten der verschweißten Naht.
Beim Verlegen von Holzfußböden bereiten die BodenlegerInnen zunächst den Untergrund vor und stellen die Maße der Fläche und den Materialbedarf fest. Dann schneiden sie die Holzteile (vorgefertigte Bretter oder Platten) zu und verlegen bzw. verkleben den Holzboden. Schließlich schleifen sie den Boden mit einer Schleifmaschine ab, montieren Profil-Leisten an den Rändern und versiegeln den Boden mit Siegellack.
Eine wichtige Aufgabe bei allen Arbeiten ist die Entsorgung von Altbelägen und Materialresten. Die BodenlegerInnen sorgen für die umweltgerechte Sammlung/Lagerung von Altbelägen, Klebstoffresten und sonstigen Materialresten (Spachtelmassen, Kunststoffe, Lösungsmittel, Kleber usw.) in den dafür vorgesehenen Containern sowie für den Abtransport der Abfälle zu geeigneten Entsorgungseinrichtungen.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- gute körperliche Verfassung: Heben/Tragen schwerer Materialien, z.B. Zement- und Sandsäcke, Belag-Rollen, Bodenbretter und -platten usw.
- körperliche Wendigkeit: Arbeiten auf Leitern und Gerüsten beim Verlegen von Wand- und Deckenbelägen
- Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten teilweise auf Leitern und Gerüsten
- Handgeschicklichkeit: Verlege- und Zuschneidearbeiten
- Auge-Hand-Koordination: Zuschneiden der Materialien
- Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Baumaterialien, Klebstoffen und Lösungsmitteln sowie mit Dämm- und Isolierstoffen
- räumliche Vorstellungsfähigkeit: Zuschneidearbeiten, Anfertigen von Verlegeskizzen
- Organisationstalent: Koordinieren einzelner Arbeitsschritte
- Kontaktfähigkeit: Beraten der Kunden
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit
- gestalterische Fähigkeit: farbliche Abstimmung von Belägen, Kundenberatung
- Selbständigkeit: eigenverantwortliches Durchführen der Verlegearbeiten
Sinn und Zweck dieses Berufs
Der Sinn und Zweck des Berufs Bodenleger besteht darin, Räume funktional, ästhetisch ansprechend und sicher zu gestalten. Bodenleger sind verantwortlich für die fachgerechte Verlegung verschiedener Bodenbeläge wie Teppich, Parkett, Fliesen oder Laminat. Ihr Ziel ist es, die Bedürfnisse und Anforderungen ihrer Kunden zu erfüllen, indem sie den passenden Bodenbelag auswählen und ihn präzise und dauerhaft verlegen.
Darüber hinaus tragen Bodenleger zur Schaffung von Wohn- und Arbeitsumgebungen bei, die den individuellen Stil und die Lebensqualität ihrer Bewohner oder Nutzer widerspiegeln. Ihre Arbeit spielt auch eine wichtige Rolle beim Schutz und der Isolierung von Gebäuden sowie bei der Schaffung einer angenehmen Atmosphäre. Kurz gesagt, der Beruf des Bodenlegers dient dazu, Räume zu verschönern, zu schützen und funktional zu gestalten, um das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Menschen zu fördern.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bietet Kurse zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung und auch sonstige Kurse zur beruflichen Weiterbildung der BodenlegerInnen an.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige der Fachrichtung „Bauwesen“ (2 Jahre, Abendunterricht) und die Schule für Einrichtungsberater (1 Jahr) in Kuchl, Salzburg.
Aufstiegsmöglichkeiten
BodenlegerInnen können zu VorarbeiterInnen, PartieführerInnen oder BauleiterInnen aufsteigen. Die Chancen für einen beruflichen Aufstieg sind wegen der geringen Größe vieler Beschäftigungsbetriebe relativ ungünstig.
Selbstständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für BodenlegerInnen im Handwerk „BodenlegerIn“ (Befähigungsnachweis erforderlich).