Lehrberufe für Macher & Anpacker
RauchfangkehrerIn
Dauer
3 JahreMindestlohn nach Abschluss
€ 1.640,– bis € 2.310,–Lehrlingseinkommen ab (Brutto)
Schornsteine kehren, Sicherheit gewähren!
Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?
RauchfangkehrerInnen kehren, reinigen und kontrollieren private, öffentliche und industrielle Feuerungsstätten und Abgasleitungen (Kamine). Sie kontrollieren auch die Feuerungsanlagen in Neubauten und erstellen bei nachträglichen Ein- oder Umbauten Kaminbefunde (Bestätigung über die Eignung eines Kamins für den Anschluss eines Heizgerätes). Ein immer wichtigeres Aufgabengebiet der RauchfangkehrerInnen ist die umweltschutzorientierte Kontrolle der gesamten Feuerungsanlage, wobei Messungen des Schadstoffausstoßes (Emissionsmessungen) vorgenommen werden. Sie beraten ihre KundInnen in feuerungs- und heizungstechnischen Belangen, wie z.B. Wärmenutzung, Brennstoffeinsparungen, Umweltbelastungen oder Vorbeugung gegen Brände. Neue Aufgabenbereiche sind die Sanierung von Rauchfängen und die Überprüfung von Entlüftungsanlagen. Viele ihrer Tätigkeiten sind durch gesetzliche Bestimmungen (z.B. Kehrverordnungen der einzelnen Bundesländer, Feuerpolizeiordnungen) festgelegt. Bei jedem Kontrollbesuch beseitigen die RauchfangkehrerInnen nicht nur diverse Verbrennungsrückstände, sondern beobachten auch den baulichen Zustand der Feuerungsanlage. So können sie Mängel, die meist im sogenannten Kaltbereich (unausgebaute Dachböden aber auch der Bereich des Fanges über Dach) auftreten, frühzeitig erkennen. Auf Grund der Verbrennungsrückstände können RauchfangkehrerInnen auch sehen, ob der richtige Brennstoff verwendet wurde und die Feuerstätte energiesparend und umweltfreundlich betrieben wird. Vor Durchführung der Kehrarbeiten in einem Wohnhaus untersuchen die RauchfangkehrerInnen den Rauchfangkopf auf allfällige Schäden. Sie öffnen die Kamintüre am Dachboden und putzen den Kamin mit der Rund- und Stoßbürste. Verstopfte Rauchfänge putzen sie mit dem Ableingerät (ca. 5 kg schwere Eisenkugel), mit einem Vierkant- oder einem Rollmeißel durch. Sie beseitigen Rückstände durch Abschaben und Abschlagen und kehren die Aschenreste weg. Danach verschließen sie die Kamintüre wieder vorschriftsgemäß. Nachdem die RauchfangkehrerInnen den Dachboden und die Kellerräume auf eventuell vorhandene brennbare Gegenstände kontrolliert haben, reinigen sie die Kamine durch die Putztüren in den einzelnen Wohnungen. Sie entfernen Rückstände und Ablagerungen mit zahlreichen Werkzeugen und Geräten (z.B. Schöpflöffel, Handbesen, Bürste aus Stahldraht) und kontrollieren die Feuerstätten und Verbindungsteile (Rohre, Kanäle). Sie weisen die MieterInnen bzw. EigentümerInnen auf vorgefundene Mängel hin und setzen ihnen eine angemessene Frist zur Behebung. Die Durchführung ihrer Arbeiten vermerken RauchfangkehrerInnen im Kehrbuch. Emissionsmessungen dienen zur Verminderung des Schadstoffausstoßes und zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Verbrennungsanlagen. Hierbei tragen die RauchfangkehrerInnen zunächst die Daten des Kessels (Größe, Art des Kessels, Brennstoffart) in ein Prüfblatt oder Messprotokoll ein und stellen den optimalen Wirkungsgrad (Sollwert) fest. Danach kontrollieren sie die Be- und Entlüftung des Kessels und führen Reinigungsarbeiten am Kessel durch. Sie entfernen Beläge mit chemischen Reinigungsmitteln sowie mit Kesselbürsten und Schereisen. Die Emissionsmessungen führen sie mit Handmessgeräten (z.B. Messung des Rauchgases mit CO2-Indikatoren) oder einem elektronischen Messgerät durch. Dabei werden zur Ausschaltung von Fehlerquellen drei Messungen durchgeführt. Wenn ein Vergleich mit den Sollwerten des Kessels Hinweise auf Mängel der Heizanlage ergibt, so werden HeiztechnikerInnen mit der Behebung der Mängel beauftragt.
Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?
- Physische Ausdauer: Arbeiten im Freien, Schmutzarbeiten
- körperliche Wendigkeit: Arbeiten an schwer zugänglichen Kaminen
- Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Dächern
- Sehvermögen: Durchführen von Überprüfungen
- Unempfindlichkeit der Haut: Verschmutzung durch Ruß
- Kontaktfähigkeit: Beraten der Kunden
- Selbständigkeit: eigenverantwortliches Durchführen von Kontrollen
Sinn und Zweck dieses Berufs
RauchfangkehrerInnen sind von großer Bedeutung für die Sicherheit und Effizienz von Heizungs- und Lüftungsanlagen. Diese Fachkräfte sorgen dafür, dass Kamine, Schornsteine und Abgasanlagen sauber und funktionsfähig bleiben, wodurch die Gefahr von Bränden und Kohlenmonoxidvergiftungen deutlich reduziert wird.
RauchfangkehrerInnen führen regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Schornsteinen und Abgassystemen durch, um Ablagerungen wie Ruß und Asche zu entfernen, die den Luftabzug blockieren könnten. Darüber hinaus überprüfen sie die Anlagen auf Mängel und Schäden, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten. Sie beraten Hausbesitzer auch in Bezug auf die optimale Nutzung und Pflege ihrer Heizsysteme und tragen so zur Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit bei.
Kurz gesagt, RauchfangkehrerInnen leisten einen wichtigen Beitrag zur häuslichen Sicherheit und zum Umweltschutz. Durch ihre Arbeit gewährleisten sie, dass Heizungs- und Lüftungssysteme sicher und effizient funktionieren, was sowohl die Lebensqualität der Bewohner verbessert als auch die Umwelt schont.
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre
Weiterbildung
Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bietet einen Vorbereitungskurs für den fachlichen Teil der Meisterprüfung sowie einen Messkurs für RauchfangkehrerInnen an.
Aufstiegsmöglichkeiten
RauchfangkehrerInnen können zu MeisterInnen und InspektionsrauchfangkehrerInnen aufsteigen.
Selbständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für RauchfangkehrerInnen im reglementierten Gewerbe „RauchfangkehrerIn“ (Befähigungsnachweis erforderlich).