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Was kann man sich unter dieser Lehre vorstellen?

KälteanlagentechnikerInnen bauen, montieren, warten und reparieren computer- oder mechanisch gesteuerte Kühlmaschinen, Kühlanlagen und klimatechnische Einrichtungen (z.B. Klimaanlagen, Kühlvitrinen, Tiefkühlräume, Computer-Schankanlagen),die im Handel und Transport von Lebensmitteln, im Haushalt, in der Gastronomie, in Kühl- und Lagerhäusern (Großkälteanlagen) und in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie verwendet werden. Weiters installieren und warten sie Klimaanlagen in Wohn- und Verwaltungsgebäuden, in Spitälern (Konservierung empfindlicher Arzneistoffe, Labors und Fahrzeugen sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik (Klimatisierung/Kühlung empfindlicher Aggregate und Treibstoffe).

KälteanlagentechnikerInnen verlegen Rohrleitungen, richten Regelungs- und Steuerungsinstrumente ein und bauen alle Bauteile anhand von Installationsplänen zu einer funktionierenden Anlage zusammen. Die Arbeiten umfassen also Gebiete der Mechanik, Elektrotechnik und der Elektronik. Weiters haben KälteanlagentechnikerInnen zur Berechnung und Projektierung von Anlagen Umgang mit Computern.

Bei der Durchführung ihrer Arbeiten wenden die KälteanlagentechnikerInnen verschiedene Metallbearbeitungstechniken (z.B. Feilen, Drehen, Löten, Schweißen) an, verlegen Rohre und kontrollieren Anlagen mit Mess- und Prüfgeräten (Elektrothermometer, Ohm-Meter usw.).

Bei der Erzeugung künstlicher Kälte wird ausgenutzt, dass Flüssigkeiten beim Verdampfen der Umgebung Wärme entziehen. Diese Kältemittel (hauptsächlich Fluor- und Chlorkohlenwasserstoffverbindungen) werden vom Verdampfer über den Kompressor (dieser setzt den Kältemitteldampf unter Druck) zum Kondensator (Verflüssiger) geleitet, um anschließend vom Sammler neuerlich in die Verdampfer zu gelangen, wo der Kreislauf wieder beginnt (Prinzip der Kompressorkühlmaschine).

Bei der Montage einer Kompressor-Kühlanlage verlegen die KälteanlagentechnikerInnen zunächst das für die Leitung des Kühlmittels erforderliche Rohrsystem anhand eines Planes. Sie messen und schneiden Rohre aus Kupfer, Stahl, Eisen, Gusseisen oder Kunststoff auf die gewünschte Länge zu. Sie stellen Rohrverbindungen durch Schweißen, Löten, Verschrauben, Kunststoffschweißen, Kleben oder Stecken her, wobei sie eventuell Verbindungsstücke („Fittings“) verwenden. Danach installieren sie die Einzelteile der Anlage wie Kompressor und Kondensator, die Regelgeräte (z.B. Thermostat und Feuchtigkeitsregler), die Abtauheizung (diese verhindert eine zu starke Vereisung des Kühlraumes) sowie Trockenpatronen oder Trockenfilter (diese neutralisieren das Kondenswasser im Kühlkreislauf).

Bei elektronisch gesteuerten Kühlsystemen ist der Einbau von Regelgeräten nicht mehr erforderlich: Mikroprozessorgesteuerte elektronische Bauteile, die bereits im Schaltkasten eingebaut sind, regeln und überwachen die Anlage.

Die KälteanlagentechnikerInnen führen aber auch die erforderlichen Elektroinstallationen (z.B. für den Kompressormotor) durch und schließen die Anlage an den Schaltkasten an. Abschließend überprüfen sie die Dichtheit der Rohre und setzen die Anlage in Betrieb.

Bei regelmäßigen Wartungsarbeiten überprüfen sie die elektrische Anlage des Kühlsystems, tauschen Verschleißteile aus, kontrollieren den Stand des Kühlmittels und füllen dieses, wenn notwendig, nach.

Bei der Reparatur (z.B. von Tiefkühlanlagen) beginnen die KälteanlagentechnikerInnen mit der Suche nach der Störungsursache. Mit Messgeräten stellen sie mögliche Fehler an der elektrischen Anlage fest. Sie überprüfen den Thermostat und wechseln ihn, falls er defekt ist, aus. Sie erneuern schadhafte Heizstäbe oder Heizdrähte bei einem Gebrechen in der Abtauheizung. Undichte Stellen an den Kühlrohren stellen sie durch eine kältetechnische Druckprobe fest. Dazu füllen sie die Anlage mit einem Kühlmittel und setzen sie durch Einspritzen von Stickstoff unter Druck. Ein Druckabfall zeigt eine Undichtheit im Rohrsystem an. Ist eine Verbindung undicht, tauschen sie das Verbindungsstück aus oder sägen den schadhaften Rohrleitungsteil ab und setzen ein neues Rohrstück durch Löten oder Schweißen ein. Nach einer nochmaligen Druckprobe füllen sie die Anlage mit frischem Kühlmittel auf, machen einen Probelauf und stellen den Thermostat auf die gewünschte Temperatur ein.

Welche Fähigkeiten und Talente sollte man mitbringen?

  • gute körperliche Verfassung: Montieren schwerer Bauteile
  • physische Ausdauer: Arbeiten auf Rohbauten und in Kühlräumen, Montieren großer Anlagen
  • körperliche Wendigkeit: Installieren und Reparieren an schwer zugänglichen Stellen, Montieren auf Leitern und Gerüsten
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Leitern und Gerüsten
  • Handgeschicklichkeit: Bearbeiten von Metall- und Kunststoffrohren, Herstellen elektrischer Anschlüsse
  • Fingerfertigkeit: feinmechanische Arbeiten
  • Auge-Hand-Koordination: Schweißen, Löten, Einbauen von Kleinstteilen
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Kühl-, Reinigungsmitteln und Ölen
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Plänen
  • technisches Verständnis: Beheben von Störungen in Kühlanlagen
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team bei größeren Montagen und Reparaturen
  • logisch-analytisches Denken: Suche von Fehlern, Beheben von Störfällen
  • Selbständigkeit: Reparaturarbeiten
  • generelle Lernfähigkeit: Reparieren elektronisch gesteuerter Kühlanlagen

Sinn und Zweck dieses Berufs

KälteanlagentechnikerInnen sind von entscheidender Bedeutung für die Installation, Wartung und Reparatur von Kälteanlagen in verschiedenen industriellen und kommerziellen Umgebungen. Diese Fachkräfte sorgen dafür, dass Kühlsysteme effizient arbeiten und die erforderlichen Temperaturen für die Lagerung und den Transport von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen sensiblen Produkten aufrechterhalten werden. Sie planen, installieren und warten Kälteanlagen und Klimatisierungssysteme gemäß den technischen Anforderungen und Sicherheitsstandards.

Durch ihre Fachkenntnisse und ihre praktischen Fähigkeiten tragen sie dazu bei, dass die Kälteanlagen zuverlässig funktionieren und die Produktqualität sowie die Sicherheit der Lagerung gewährleistet sind.

Kurz gesagt, KälteanlagentechnikerInnen sind die Experten, die dafür sorgen, dass Kälteanlagen ordnungsgemäß betrieben und gewartet werden, um eine kontinuierliche Kühlung und Klimatisierung zu gewährleisten. Ihre Arbeit ist entscheidend für die Lebensmittel- und Medikamentensicherheit sowie für den Schutz von anderen sensiblen Gütern. Durch ihre technische Kompetenz und ihre Einsatzbereitschaft tragen sie dazu bei, dass die Kälteanlagen effizient arbeiten und die Anforderungen verschiedener Branchen erfüllen.

Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre

Weiterbildung

Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in allen Bundesländern zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen in den Bereichen Metallverarbeitung und Elektronik an (z.B. Schweißkurse, Fachkurse für CNC-Technik), die für eine erfolgreiche Berufsausübung von Bedeutung sind. Größere Betriebe veranstalten bei der Einführung neuer Kältetechniken und -anlagen Einschulungskurse, die zum Teil in den Erzeugerbetrieben stattfinden.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit den Fachrichtungen „Sanitär- und Heizungstechnik“, „Elektrotechnik“, „Elektrotechnik und Maschinenbau“, „Industrielle Elektronik“ oder „Mechatronik“ (2 Jahre, Abendunterricht) und die folgenden zur Reife- und Diplomprüfung führenden Schulen: Aufbaulehrgang für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen (3 Jahre); Aufbaulehrgang für Elektrotechnik Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Maschineningenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkte „Maschinen- und Anlagentechnik“, „Automatisierungstechnik“ oder „Haustechnik“ (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkte „Betriebsinformatik“, „Betriebsmanagement“, „Qualitätsmanagement“ und „Umweltökonomie“ (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Elektrotechnik (4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Elektrotechnik, Ausbildungsschwerpunkte „Energietechnik und Industrielle Elektronik“, „Energietechnik und Leistungselektronik“, „Erneuerbare Energie“, „Informationstechnik“, „Regelungstechnik“ oder „Steuerungs- und Regelungstechnik“ (4 Jahre).

Aufstiegsmöglichkeiten

In kleineren Betrieben können KälteanlagentechnikerInnen zu ObermonteurInnen aufsteigen. Größere Betriebe bieten zudem Aufstiegsmöglichkeiten zu MontageleiterInnen (Außendienst) sowie zu Werkstätten- und ServiceleiterInnen (Innendienst).

Selbständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KälteanlagentechnikerInnen im Handwerk „Kälte- und Klimatechnik“ (Befähigungsnachweis erforderlich).

Die Power der Lehre

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